Kritik zum „Tatort“

Dem Tiger hat der Mann geschmeckt

Richy Müller hat es Spaß gemacht, als Kommissar Lannert auch mal Blödsinn machen zu dürfen. Trotzdem ist das Konzept „Krimikomödie“ nicht ganz aufgegangen.

Wo ist Thorsten Lannert (Richy Müller) schon wieder abgeblieben? Während er im Drogenrausch ist, versuchen die Kollegen Sebastian Bootz (Felix Klare, li.) und Daniel Vogt (Jürgen Hartmann, re.) klaren Kopf zu bewahren.

Von Adrienne Braun

Was taugt „Die Nacht der Kommissare“? Der neue „Tatort“ im Schnellcheck

Die Handlung in zwei Sätzen Familie Bechtle hat im Stall zwar Schweine stehen, ihr Geld verdient sie aber mit der Zucht von Tigern und dem Handel von Fleisch, Fell und Zähnen. Als einer ihrer Kunden von einem Tiger gefressen wird, wird Kommissar Lannert (Richy Müller) unter Drogen gesetzt, um die Ermittlungen zu verhindern.

Zahl der Leichen 1

Heilig’s Blechle „Wenn du mein Auto kaputt machst, dann knall’ ich dich ab“, droht Lannert und richtet die Pistole auf Bootz (Felix Klare), dem es kurz in die Glieder fährt.

Frauenpower Hier haben die Frauen die Hosen an. Die Landwirtin Beate Bechtle (Therese Hämer) greift resolut bei ihren beiden Männern durch. Die Barfrau Jessy (Rolana Nitsch) versucht die harten Jungs zu manipulieren – „Du hast einfach keine Eier!“

Igitt Die Regisseurin Shirel Peleg versucht, aus dem Krimi eine Komödie zu machen. Wenn die Kommissare nebeneinander am Pissoir stehen und Lannert kein Ende findet, ist das aber nur bedingt lustig.

Unser Fazit Immer wenn Bootz nicht weiterkommt, kramt Lannert eine neue Information aus seinem benebelten Gedächtnis hervor. Eine unglückliche Konstruktion, weil das Publikum nicht mitermitteln kann, sondern warten muss, bis alle Fakten dieses Falles zusammengesetzt sind, der an sich aber überzeugend kurios ist.

Spannung Note 3; Logik Note 3