Faust-Theaterpreis 2023

Nominierungen für vier Stuttgarter Künstlerinnen und Künstler

Am 25. November wird in Hamburg der „Faust“-Theaterpreis vergeben. Die Vorfreude ist auch in Stuttgart groß: Unter den vier Nominierungen ist das Jes gleich doppelt vertreten.

Friedemann Vogel, Starsolist des Stuttgarter Balletts, ist für seine Doppelrolle im neuen „Nussknacker“ nominiert.

© Stuttgarter Ballett/Roman Novitzky

Friedemann Vogel, Starsolist des Stuttgarter Balletts, ist für seine Doppelrolle im neuen „Nussknacker“ nominiert.

Von Andrea Kachelrieß

Mehr als 40 Künstlerinnen, Künstler und Kollektive in insgesamt zwölf Kategorien sind in diesem Jahr für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Der Verleihung der Auszeichnungen am 25. November im Thalia Theater in Hamburg blicken auch in Stuttgart tätige Künstlerinnen und Künstler sowie das Junge Ensemble Stuttgart (Jes) mit Spannung entgegen.

Auf der Liste der Nominierungen ist das Jes mit einer Inszenierung seiner neuen Intendantin Grete Pagan („Aus der Kurve fliegen“) und einer Bühnenbildgestaltung von Philipp Nicolai („Hotel Europa“) gleich doppelt vertreten – neben dem Balletttänzer Friedemann Vogel, der mit seinem Auftritt als Drosselmeiers Neffe im neuen Stuttgarter „Nussknacker“ auf sich aufmerksam machte, und dem Opernregisseur Bastian Kraft, der mit seiner Inszenierung von Dvoráks „Rusalka“ der Jury aufgefallen war.

Grete Pagans Inszenierung, die sie zu ihrem Einstand als neue Jes-Intendantin im vergangenen Oktober zeigte, thematisiert die schmale Grenze, die Mut und Leichtsinn trennt. „Zugetextet wird hier keiner“, lobte die Kritikerin dieser Zeitung die Breakdance- und Musik-Akzente, die „Aus der Kurve fliegen“ setzt. „Hotel Europa“ ist eine internationale Koproduktion des Jes mit dem in Tschechien gegründeten NIE-Theater.

Zum „Höhepunkt der Spielzeit“ hatte auch unsere Kritikerin Bastian Krafts „Rusalka“-Inszenierung gekürt. „Szenisch intelligent auf mehreren Ebenen verschachtelt“ sei sie „eine hochpoetische Fantasie mit Dragqueens als Spiegelfiguren“.

Friedemann Vogel, ein „charismatischer Ausnahmekünstler“

Vergeben wird der „Faust“-Theaterpreis vom Deutschen Bühnenverein zusammen mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Kulturstiftung der Länder. In allen drei Kategorien sind jeweils drei Künstler nominiert. Einzelnen Bühnenakteuren gibt die Jury eine Begründung mit, so dem nominierten Stuttgarter Startänzer Friedemann Vogel. Er sei „ein charismatischer Ausnahmekünstler“, der die „Nussknacker“-Doppelrolle mit „technischer Brillanz und Exzellenz in der künstlerischen Interpretation“ verkörpere. „Der stilistisch versierte Kammertänzer des Stuttgarter Balletts meistert die Janusfigur, vorne ganz Prinz, hinten der hölzerne, steife Nussknacker mit Maske am Hinterkopf mit Bravour und nimmt einen in Bann“, schreibt die „Faust“-Jury.

Info

TerminDie Gala zum „Faust“-Theaterpreis mit der Verkündung der Preisträgerinnen und Preisträger findet am 25. November im Thalia Theater in Hamburg statt.

AufführungenIm Jes steht „Aus der Kurve fliegen“ wieder vom 10. bis 12. Oktober auf dem Spielplan. Das Stuttgarter Ballett tanzt „Nussknacker“ vom 13. Dezember bis 14. Januar.

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Erstellt:
21. September 2023, 13:26 Uhr
Aktualisiert:
22. September 2023, 13:26 Uhr

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