Nachhaltige Ernährung

15 Lebensmittel, die dem Klima helfen oder schaden

Bei der Ernährung kann jeder dazu beitragen, das Klima zu schützen. Die CO2-Emissionen unserer Lebensmittel unterscheiden sich zum Teil stark. Eine Übersicht in Bildern.

Gemüse hat  immer eine gute Klimabilanz – wenn es dann auch noch saisonal und regional gekauft wird, erst recht.

© Imago/Westend61/Natalia Deriabina

Gemüse hat immer eine gute Klimabilanz – wenn es dann auch noch saisonal und regional gekauft wird, erst recht.

Von Julia Bosch und Judith A. Sägesser

Was wir essen, ist nicht nur für unsere Gesundheit wichtig, sondern auch fürs Klima. Der Autor Jonathan Safran Foer schreibt in seinem Sachbuch „Wir sind das Klima – Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können“ den einprägsamen Satz: „Unsere Ernährung umzustellen wird nicht ausreichen, um die Erde zu retten, aber wir können sie nicht retten, ohne uns anders zu ernähren.“

Laut Umweltbundesamt lag der CO2-Ausstoß pro Person in Deutschland bei 10,8 Tonnen im Jahr 2022. 1,7 Tonnen davon – also 16 Prozent – gehen aufs Konto der Ernährung. „Sonstiger Konsum“ bildet mit 3,4 Tonnen (31 Prozent) die Spitze. Laut Forschern der Columbia Universität in New York könnte die Landwirtschaft derzeit für etwa 15 Prozent der derzeitigen Erderwärmung verantwortlich sein. Mit Veränderungen bei Produktion, Konsum und Verschwendung könnte man laut den Wissenschaftlern signifikant gegensteuern.

Nicht nur tierische Lebensmittel erzeugen hohe Emissionen

Ein entscheidender Faktor dabei ist die Nutztierhaltung – einer der Hauptverursacher der Klimaerwärmung. Doch nicht nur Fleisch, Butter, Käse oder Milch schlagen stark zu Buche. Es gibt auch Dinge, die man sich vielleicht in bester Absicht kauft, dem Klima damit aber keinen Gefallen tut.

Wir geben in unserer Fotostrecke einen Einblick, welche Lebensmittel dem Klima besonders schaden, wir zeigen aber auch Alternativen auf.

Mit welchem Essen belasten wir wie stark die Umwelt? Das zeigen die folgenden Bilder mit Erklärungen. Alle Zahlen sind der Untersuchung   „Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland“ des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg aus dem Jahr 2020 entnommen. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt die Ergebnisse auf seiner Webseite zur Verfügung.

© imago images/Hahne /Eibner-Pressefoto

Mit welchem Essen belasten wir wie stark die Umwelt? Das zeigen die folgenden Bilder mit Erklärungen. Alle Zahlen sind der Untersuchung „Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland“ des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg aus dem Jahr 2020 entnommen. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt die Ergebnisse auf seiner Webseite zur Verfügung.

Ein Kilo Rindfleisch  entspricht der Studie zufolge rund 13 Kilo CO2-Äquivalenten – und damit deutlich mehr als  ein Kilo Schweinefleisch (4,6 Kilo CO2-Äquivalente) oder ein Kilo Hähnchenfleisch (5,5 Kilo CO2-Äquivalente).

© Imago/Michael Gstettenbauer

Ein Kilo Rindfleisch entspricht der Studie zufolge rund 13 Kilo CO2-Äquivalenten – und damit deutlich mehr als ein Kilo Schweinefleisch (4,6 Kilo CO2-Äquivalente) oder ein Kilo Hähnchenfleisch (5,5 Kilo CO2-Äquivalente).

Fleischersatzprodukte haben eine geringere Klimabilanz als echtes Fleisch. Sojagranulat, aus dem man beispielsweise eine vegetarische Bolognesesoße herstellen kann, kommt bei einem Kilo auf genau ein Kilo CO2-Äquivalente. Zum Vergleich: Für Rinderhackfleisch wird mit 9,2 Kilo CO2-Äquivalenten gerechnet. Bei einem Kilo Tofu sind es ebenfalls ein Kilo CO2-Äquivalente, bei Tempeh  0,7 Kilo, bei Seitan 2,5 Kilo. Eine vegane Bratwurst wird mit 1,7 Kilo CO2-Äquivalenten angegeben, eine echte Thüringer Rostbratwurst mit 2,9 Kilo.

© anaumenko - stock.adobe.com

Fleischersatzprodukte haben eine geringere Klimabilanz als echtes Fleisch. Sojagranulat, aus dem man beispielsweise eine vegetarische Bolognesesoße herstellen kann, kommt bei einem Kilo auf genau ein Kilo CO2-Äquivalente. Zum Vergleich: Für Rinderhackfleisch wird mit 9,2 Kilo CO2-Äquivalenten gerechnet. Bei einem Kilo Tofu sind es ebenfalls ein Kilo CO2-Äquivalente, bei Tempeh 0,7 Kilo, bei Seitan 2,5 Kilo. Eine vegane Bratwurst wird mit 1,7 Kilo CO2-Äquivalenten angegeben, eine echte Thüringer Rostbratwurst mit 2,9 Kilo.

Ebenfalls nicht klimafreundlich sind Garnelen. Laut  der Studie erzeugt ein Kilo gefrorene Garnelen 12,5 Kilo CO2-Äquivalente.

© Lichtgut/Max Kovalenko

Ebenfalls nicht klimafreundlich sind Garnelen. Laut der Studie erzeugt ein Kilo gefrorene Garnelen 12,5 Kilo CO2-Äquivalente.

Butter ist ein ziemlicher „Klimakiller“, denn ein Kilo  entspricht rund 9 Kilo CO2-Äquivalenten. Allerdings gehört zur Wahrheit auch: Bei Butter isst man in der Regel nicht gleich 200 Gramm auf einmal – bei einem Rindersteak aber beispielsweise schon. Man muss dies also immer  in Relation sehen.

© IMAGO/imagebroker/Firn

Butter ist ein ziemlicher „Klimakiller“, denn ein Kilo entspricht rund 9 Kilo CO2-Äquivalenten. Allerdings gehört zur Wahrheit auch: Bei Butter isst man in der Regel nicht gleich 200 Gramm auf einmal – bei einem Rindersteak aber beispielsweise schon. Man muss dies also immer in Relation sehen.

Margarine schneidet besser als Butter ab: Für ein Kilo halbfette Margarine werden 1,7 Kilo CO2-Äquivalente angegeben, für ein Kilo vollfette Margarine 2,8 Kilo.

© dpa-tmn/Andrea Warnecke

Margarine schneidet besser als Butter ab: Für ein Kilo halbfette Margarine werden 1,7 Kilo CO2-Äquivalente angegeben, für ein Kilo vollfette Margarine 2,8 Kilo.

Auch Sahne hat eine verhältnismäßig schlechte Klimabilanz: Für die Herstellung von einem Kilo Sahne werden im Schnitt 4,2 Kilo CO2-Äquivalente fällig, bei Hafersahne – also der veganen Alternative  –  sind es lediglich 0,6 Kilo.

© Gottfried Stoppel

Auch Sahne hat eine verhältnismäßig schlechte Klimabilanz: Für die Herstellung von einem Kilo Sahne werden im Schnitt 4,2 Kilo CO2-Äquivalente fällig, bei Hafersahne – also der veganen Alternative – sind es lediglich 0,6 Kilo.

Käse ist für viele Menschen der Grund, warum sie nicht Veganer werden wollen. Zugunsten des Klimas wäre es aber gut, den Käsekonsum zu reduzieren. Für die Herstellung von Käse werden im Schnitt 5,7 Kilo CO2-Äquivalente benötigt, bei Feta sind es sogar 7 Kilo CO2-Äquivalente. Wer sich an der pflanzlichen Ernährung versuchen will, dem sei gesagt: Es gibt inzwischen allerlei vegane Käsealternativen, durch die man sich probieren kann. Erfahrungsgemäß schmeckt man bei Alternativen zu Scheiben- und Stückkäse   noch einen großen Unterschied zu echtem Käse, bei Feta-Alternativen oder Schmelz-Alternativen bemerkt man ihn hingegen kaum bis  gar nicht.

© dpa/Sebastian Gollnow

Käse ist für viele Menschen der Grund, warum sie nicht Veganer werden wollen. Zugunsten des Klimas wäre es aber gut, den Käsekonsum zu reduzieren. Für die Herstellung von Käse werden im Schnitt 5,7 Kilo CO2-Äquivalente benötigt, bei Feta sind es sogar 7 Kilo CO2-Äquivalente. Wer sich an der pflanzlichen Ernährung versuchen will, dem sei gesagt: Es gibt inzwischen allerlei vegane Käsealternativen, durch die man sich probieren kann. Erfahrungsgemäß schmeckt man bei Alternativen zu Scheiben- und Stückkäse noch einen großen Unterschied zu echtem Käse, bei Feta-Alternativen oder Schmelz-Alternativen bemerkt man ihn hingegen kaum bis gar nicht.

Ob man nun Milchalternativen aus Hafer, Dinkel, Soja oder Mandeln trinkt – für die CO2-Bilanz macht dies nur einen geringen Unterschied. Ein Kilo des Pflanzendrinks liegt jeweils zwischen 0,3 und 0,4 Kilo CO2-Äquivalenten. Echte Kuhmilch hat pro Kilo mindestens 1,1 Kilo CO2-Äquivalente.

© Imago stock&people/Imago stock&people

Ob man nun Milchalternativen aus Hafer, Dinkel, Soja oder Mandeln trinkt – für die CO2-Bilanz macht dies nur einen geringen Unterschied. Ein Kilo des Pflanzendrinks liegt jeweils zwischen 0,3 und 0,4 Kilo CO2-Äquivalenten. Echte Kuhmilch hat pro Kilo mindestens 1,1 Kilo CO2-Äquivalente.

Bei Getreide gibt es große Unterschiede in der Bilanz. Eher schlecht schneidet Reis ab mit 3,1 Kilo CO2-Äquivalenten pro Kilo. Zum Vergleich: Nudeln haben im Schnitt nur 0,7 Kilo CO2-Äquivalente, ganz ähnliche Zahlen werden für Brot, Haferflocken, Gnocchi oder Bulgur angegeben.

© Adobe Stock /Mara Zemgaliete

Bei Getreide gibt es große Unterschiede in der Bilanz. Eher schlecht schneidet Reis ab mit 3,1 Kilo CO2-Äquivalenten pro Kilo. Zum Vergleich: Nudeln haben im Schnitt nur 0,7 Kilo CO2-Äquivalente, ganz ähnliche Zahlen werden für Brot, Haferflocken, Gnocchi oder Bulgur angegeben.

Avocados haben keinen guten Ruf. Rein von der CO2-Bilanz sind sie aber nicht so schlecht: Pro Kilo erzeugen sie knapp ein Kilo CO2-Äquivalente, ganz ähnlich wie Ananas, Bananen oder Paprika. Aber Avocados brauchen während ihres Wachstums viel Wasser.

© Imago Images/Petra Schneider-Schmelzer

Avocados haben keinen guten Ruf. Rein von der CO2-Bilanz sind sie aber nicht so schlecht: Pro Kilo erzeugen sie knapp ein Kilo CO2-Äquivalente, ganz ähnlich wie Ananas, Bananen oder Paprika. Aber Avocados brauchen während ihres Wachstums viel Wasser.

Für Mandeln gibt die Studie keine CO2-Äquivalente an, doch klar ist: Im Wachstum brauchen sie  eine Menge Wasser – und sie wachsen auch nicht bei uns. Klimafreundlicher dürften deshalb  Walnüsse, Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne sein. Für ein Kilo Walnüsse in Schale werden 0,9 Kilo CO2-Äquivalente angegeben, für Sonnenblumenkerne 1,5 Kilo.

© dpa/Daniel Karmann

Für Mandeln gibt die Studie keine CO2-Äquivalente an, doch klar ist: Im Wachstum brauchen sie eine Menge Wasser – und sie wachsen auch nicht bei uns. Klimafreundlicher dürften deshalb Walnüsse, Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne sein. Für ein Kilo Walnüsse in Schale werden 0,9 Kilo CO2-Äquivalente angegeben, für Sonnenblumenkerne 1,5 Kilo.

Für ein Kilo Kaffeepulver werden 5,6 Kilo CO2-Äquivalente fällig. Deutlich klimaschonender sind Getränke wie Saft, Bier oder Mineralwasser – alle liegen unter einem Kilo CO2-Äquivalenten.

© dpa/Tobias Hase

Für ein Kilo Kaffeepulver werden 5,6 Kilo CO2-Äquivalente fällig. Deutlich klimaschonender sind Getränke wie Saft, Bier oder Mineralwasser – alle liegen unter einem Kilo CO2-Äquivalenten.

Das meiste Gemüse hat eine verhältnismäßig niedrige CO2-Bilanz. Ein Kilo Blumenkohl liegt bei 0,2 Kilo CO2-Äquivalenten.

© Lichtgut/Achim Zweygarth

Das meiste Gemüse hat eine verhältnismäßig niedrige CO2-Bilanz. Ein Kilo Blumenkohl liegt bei 0,2 Kilo CO2-Äquivalenten.

Auch die Aubergine liegt pro Kilo bei 0,2 Kilo CO2-Äquivalenten.

© dpa/Frank Rumpenhorst

Auch die Aubergine liegt pro Kilo bei 0,2 Kilo CO2-Äquivalenten.

Bei Äpfeln kommt es darauf an, ob man diese regional oder saisonal kauft oder ob es sich um  Äpfel von weiter weg handelt. Im Herbst hat ein Kilo Äpfel aus der Region eine Bilanz von 0,3 Kilo CO2-Äquivalenten, im April (wenn es kaum mehr Lagerware gibt) von 0,4 Kilo CO2-Äquivalenten. Ein Kilo Äpfel aus Neuseeland bringen 0,8 Kilo CO2-Äquivalente auf die Waage.

© picture alliance/dpa/Andreas Arnold

Bei Äpfeln kommt es darauf an, ob man diese regional oder saisonal kauft oder ob es sich um Äpfel von weiter weg handelt. Im Herbst hat ein Kilo Äpfel aus der Region eine Bilanz von 0,3 Kilo CO2-Äquivalenten, im April (wenn es kaum mehr Lagerware gibt) von 0,4 Kilo CO2-Äquivalenten. Ein Kilo Äpfel aus Neuseeland bringen 0,8 Kilo CO2-Äquivalente auf die Waage.

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Erstellt:
15. April 2023, 10:12 Uhr

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