Beim CSD Proteste auch von rechts
Neben der Störaktion einer linken Gruppe hat eine Flugblattaktion von Rechtsextremen Ärger ausgelöst.

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Von Jürgen Bock
Stuttgart - Die Beteiligten sind sich einig, dass es ein großes und buntes Fest war. Der Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart hat aber auch mit Misstönen zu kämpfen. Zum einen, weil es auf dem Schlossplatz Ärger mit einer linken Gruppe gab, die ihrer Kritik am Teilnehmerfeld handfest Ausdruck verlieh – mit einem Angriff auf den CSD-Sprecher Detlef Raasch. Am Rand der Veranstaltung waren aber auch Rechtsextreme aktiv. Auf dem Schlossplatz und im Stuttgarter Süden verteilten sie Flugblätter, auf denen für die „klassische Familie aus Vater, Mutter und Kindern“ geworben wurde. Die „Homopropaganda“ müsse gestoppt werden, die angeblich „mit reichlich Steuergeldern“ vorangetrieben werde. Mit der Aktion, an der etwa acht Männer beteiligt waren, brüsten sich nun „die nationalrevolutionären Aktivisten“ der Gruppierung „Der Dritte Weg“.
Die Polizei hatte während der CSD-Parade über die sozialen Netzwerke von der Verteilaktion erfahren. Die Personen konnten aber nicht mehr angetroffen werden. Der Staatsschutz ermittle in diesem Fall nicht. Der Inhalt der Flugblätter reicht offenbar nicht dafür aus. Bei der Gruppierung handelt es sich um eine Kleinpartei aus dem rechtsextremen Spektrum. Sie wird in Baden-Württemberg vom Verfassungsschutz beobachtet. „Es handelt sich um eine kleine Anzahl von Beteiligten, die durch Aktionen aufzufallen versuchen“, sagt ein Sprecher des Landesamts für Verfassungsschutz.