Deal mit Erdogan
Bericht: Deutschland schiebt Hunderte Menschen in die Türkei ab
Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge damit begonnen, mehrere Hundert Menschen in die Türkei abzuschieben. Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen.
Von red/AFP
Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge damit begonnen, mehrere Hundert Menschen in die Türkei abzuschieben. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Freitag berichtete, sollten vorerst insgesamt 200 Betroffene in mehreren Linienflügen in die Türkei gebracht werden.
Unter Berufung auf Regierungskreise hieß es in dem Bericht weiter, Ankara habe angeboten, bis zu 500 Staatsbürger pro Woche zurückzunehmen. Entsprechende Vorbereitungen liefen bereits.
Monatelange Verhandlungen zwischen Deutschland und Türkei
Vorausgegangen seien monatelange Verhandlungen zwischen den Regierungen in Berlin und Ankara, berichtete die „FAZ“. Über die Abschiebungen sei seit dem Berlin-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im vergangenen November verhandelt worden. Als Gegenleistung habe Deutschland offenbar zugesagt, bestehende Visaverfahren zu beschleunigen.
Laut Bundesregierung wurden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 441 Menschen aus Deutschland in die Türkei abgeschoben. Damit war die Türkei der siebthäufigste Zielstaat von Abschiebungen. Knapp 15.000 Menschen aus der Türkei waren zum Stichtag 30. Juni in Deutschland ausreisepflichtig - eine größere Gruppe von Ausreisepflichtigen bildeten nur Irakerinnen und Iraker mit rund 21.600.