Blütezeit der Wasserdiven in der Wilhelma
Jetzt blühen im im Maurischen Garten wieder die Seerosen. Die rund 40 Arten müssen gehegt und gepflegt werden.

© Wilhelma Stuttgart/Lisa-Marie Grimmer
Ein stimmungsvolles Bild herrscht im Maurischen Garten
Von Uli Nagel
Stuttgart - Pünktlich zur Ferienzeit zeigen sich die Seerosen der Wilhelma von ihrer schönsten Seite. Bis Mitte September blühen die tropischen Schönheiten noch. Rund 40 Arten haben die Gärtnerinnen und Gärtner im Mai im Becken des Maurischen Gartens eingesetzt. Bereits morgens erfreuen die Nachtblüher die Besucher mit ihren weißen und rosafarbenen Blüten. Gegen Mittag überlassen sie den tagblühenden Exemplaren die Bühne, die gelbe und bläuliche Farbtupfer hinzufügen. Auch Wassermohn und Wasserhyazinthen recken ihre Knospen aus dem Becken, ebenso wie der Indische Lotos, die Wappenpflanze der Wilhelma.
Etwas Besonderes sind die Blüten der riesigen Victoria-Seerosen: Sie öffnen sich in den Abendstunden in strahlendem Weiß und locken Käfer zur Bestäubung an. Landet ein Insekt, schließen sich die Blütenblätter. Freigegeben wird es erst am nächsten Abend, wenn sich die Blüten wieder entfalten. Schon König Wilhelm I. von Württemberg ließ ab 1851 Victorien in der Wilhelma züchten. Benannt sind sie nach der britischen Königin Victoria. Mehr als 50 Kilogramm können die riesigen Blätter dieser Seerosenart tragen. Kein Wunder, dass es sich Teichhühner und Enten darauf bequem machen und dort fleißig ihre Nester bauen.
Um die Pflanzen in Form zu halten, müssen die Gärtnerinnen und Gärtner regelmäßig baden gehen. Dazu schlüpfen sie in Neoprenanzüge, da manche Seerosen spitze Stacheln haben. Im bis zu 30 Grad warmen Wasser werden verwelkte Blätter entfernt und die wachstumsfreudigen Exemplare zurückgeschnitten. Neben warmen Wurzeln benötigen Seerosen reichlich Sonnenschein, damit sich ihre Blüten in voller Pracht entfalten – und den gibt es jetzt ja wieder.