Die wichtigsten Filmstarts des kommenden Jahres

Diese Kino-Highlights erwarten uns 2026

2026 bringt ein Kinojahr, das zwischen Mega-Franchises, ambitionierten Autorenfilmen und nostalgischen Rückkehrern pendelt.

Jessie Buckley spielt "The Bride" im gleichnamigen Film, der 2026 in die Kinos kommt.

© IMAGO / Landmark Media

Jessie Buckley spielt "The Bride" im gleichnamigen Film, der 2026 in die Kinos kommt.

Von Katrin Jokic

Von großen Studiofortsetzungen über lange erwartete Rückkehrer bis zu ambitionierten Stoffen aus der Arthouse-Ecke spannt sich für das Kinojahr 2026 ein Programm, das sowohl Stammfans etablierter Reihen als auch ein breiteres Publikum abholen soll.

Auffällig ist dabei die Mischung aus Franchise-Schwergewichten und kreativen Einzelprojekten, die in nahezu jedem Monat ihre eigenen Akzente setzen. Wer den Überblick behalten will, bekommt hier eine kompakte Einordnung.

Januar 2026: Von Shakespeare-Drama bis Silent Hill

Brendan Fraser ist im Januar in "Rental Family" zu sehen. (Foto: IMAGO / Landmark Media)

Der Kinojahrgang 2026 startet ungewöhnlich breit aufgestellt. Bereits Anfang Januar setzt „Rental Family“ einen nachdenklichen Akzent: Brendan Fraser als gestrandeter Expat in Tokio, zwischen Tragik und leiser Komik. Kurz darauf folgt mit „Hamnet“ Chloé Zhaos hochkarätig besetzte Shakespeare-Adaption – klar im Prestige-Segment des Monats verankert.

Für Genrefans liefert „Return to Silent Hill“ den ersten Horrorhöhepunkt des Jahres und knüpft visuell wie thematisch an die bekannte Games-Vorlage an. Aus Deutschland kommt mit „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ eine literarische Verfilmung, die Meyerhoffs Coming-of-Age-Stoff auf die Leinwand überträgt und vom Zusammenspiel der drei Hauptdarsteller leben dürfte.

Den Abschluss setzt „The Moment“, ein A24-Mockumentary-Experiment rund um Stardruck und Popindustrie, angeführt von Charli XCX. Ein Monat, der vom Arthouse bis zum Horror einmal das komplette Spektrum abbildet.

Februar 2026: Große Stoffe, hohe Erwartungen

Von "Saltburn"-Regisseurin Fennell kommt eine freie Adaption des Klassikers "Sturmhöhe", u.a. mit Margot Robbie (l.) (Foto: IMAGO / Landmark Media)

Der Februar bringt ein deutlich enger gefasstes, aber umso aufgeladenes Doppel an Kinostarts. Mit „Wuthering Heights – Sturmhöhe“ legt Emerald Fennell ihre nächste Provokation vor: eine freie, bewusst moderne Neuinterpretation des Brontë-Klassikers, getragen von Margot Robbie und Jacob Elordi. Die Mischung aus Gothic-Drama und Erotik sorgt schon im Vorfeld für Diskussionen – erst recht nach dem millionenschweren Netflix-Deal und der Casting-Kontroverse rund um Heathcliff.

Ganz anders gelagert ist „Scream 7“, das nach turbulenter Produktionsphase zurück zu den Wurzeln des Franchises will. Serienveteranin Neve Campbell steht wieder im Zentrum, Regisseur Kevin Williamson übernimmt nach jahrelanger Pause selbst – ein Signal an Fans, dass die Reihe nach den jüngsten Personalwechseln Stabilität sucht. Insgesamt wirkt der Februar wie ein Monat der Rückbesinnung: große Stoffe, bekannte Marken, viel Erwartungsdruck.

Kino-März 2026: Rückkehr einer Kultfigur

Um eine Braut für Frankensteins Monster (gespielt von Christian Bale) geht es im Film "The Bride!". (Foto: IMAGO / Landmark Media)

Der März 2026 wirkt wie ein Monat, in dem das Kino groß denkt – thematisch wie finanziell. Den Auftakt macht „The Bride!“, Maggie Gyllenhaals opulent inszenierte Neuinterpretation des Frankenstein-Mythos. Mit einem Starensemble positioniert sich der Film klar als Prestigeprojekt, das den Klassiker nicht nacherzählt, sondern in ein düster-romantisches Chicago der Dreißiger versetzt.

Deutlich klassischer im Blockbuster-Sinne ist „Der Astronaut“: Die Verfilmung von Andy Weirs Bestseller „Project Hail Mary“ bringt Ryan Gosling als Einzelkämpfer im All zurück auf die große Bühne. Ein Science-Fiction-Ereignis, das – wie schon „Der Marsianer“ – auf emotionalen Sog und wissenschaftlichen Reiz setzt.

Zum Monatsende wird es dann sehr deutsch und sehr eindeutig komödiantisch: „Horst Schlämmer sucht das Glück“ markiert die Rückkehr von Hape Kerkelings Kultfigur, die nach jahrelanger Pause noch einmal ins Kino gehoben wird.

Zwischen Zeitgeschichte, Pop-Ikone und Modekult: Der April im Kino

Im April 2026 verschiebt sich der Fokus deutlich in Richtung großer Biografien und schwerer Historienstoffe. Mit „Nürnberg“ startet James Vanderbilts Gerichtsdrama über die frühen Phasen der Nürnberger Prozesse – ein Ensemblefilm, getragen von Russell Crowe und Rami Malek, der die psychologische Dimension zwischen Täter und Gutachter ins Zentrum rückt. Die Kombination aus historischem Stoff, Starbesetzung und Festivalvorschusslorbeeren macht den Film zu einem der gewichtigen Frühjahrsstarts.

Direkt danach folgt mit „Michael“ ein zweigeteiltes Biopic von Antoine Fuqua über Michael Jackson, das schon vor Kinostart für Diskussionen sorgt: nicht nur wegen der ikonischen Figur, sondern aufgrund rechtlicher und moralischer Streitpunkte rund um die Missbrauchsvorwürfe und der notwendigen Drehbuchänderungen.

Zum Monatsende setzt „Der Teufel trägt Prada 2“ einen komplett anderen Akzent: Die Fortsetzung des Mode-Megahits von 2006 bringt das Originalensemble zurück und zielt klar auf Nostalgie, Glamour und Komödiendynamik.

Frühsommer voller Franchise-Power: Star Wars, Pixar und DC

Der Frühsommer 2026 gehört klar den großen Marken. Im Mai startet mit „The Mandalorian & Grogu“ der erste Star-Wars-Kinofilm seit Jahren – und er setzt voll auf die Zugkraft der Erfolgsserie. Jon Favreau knüpft dort an, wo die Disney+-Ära begonnen hat, und überführt die Figuren um Din Djarin und Grogu in ein neues filmisches Kapitel, das als Auftakt einer frischen Kinoausrichtung der Saga gehandelt wird. Der strategische Gedanke dahinter: ein jüngeres Publikum ins Kino zurückholen.

Nur wenige Wochen später folgt mit „Toy Story 5“ der nächste sichere Publikumsmagnet. Pixar führt die langlebige Reihe fort, diesmal ohne John Lasseter, und legt den Schwerpunkt stärker auf den Konflikt zwischen Spielzeugkultur und digitaler Gegenwart – ein nostalgietauglicher Sommerstart.

Zum Monatsende setzt DC mit „Supergirl“ einen völlig anderen Akzent: ein düsterer, aggressiverer Ton, der das neue DC-Universum weiter formen soll. Drei Filme, drei Fanlager – und ein Frühsommer, der ganz auf Franchise-Power setzt.

Die Juli-Highlights: Nolan, Disney und das MCU

Der Juli 2026 ist ein Paradebeispiel für Kino in XXL-Dimensionen. Disney eröffnet den Monat mit „Vaiana“ als Realverfilmung – prominent besetzt, musikalisch aufgeladen und klar darauf ausgelegt, die Popularität der Animationsvorlage ins Live-Action-Zeitalter zu übertragen.

Eine Woche später setzt „Die Odyssee“ noch einmal alles eine Nummer größer an: Christopher Nolan adaptiert Homers Epos als 250-Millionen-Dollar-Projekt, gedreht ausschließlich auf 70-mm-IMAX, mit einem Ensemble, das vom Blockbusterkino kaum größer gedacht werden kann.

Am Monatsende legt Marvel nach: „Spider-Man: Brand New Day“ markiert den Neustart des beliebten Superhelden nach der No-Way-Home-Ära. Tom Holland ist jedoch weiterhin als Spinnenmann zu sehen. Der Juli liefert damit das volle Spektrum der modernen Kinomaschine – von Disney-Remake über Prestige-Großproduktion bis zum nächsten Superheldenpfeiler.

Herbst 2026: Zwischen Fanservice und Franchise-Power

Im Herbst 2026 dominieren starke Marken und vertraute Universen. Im Oktober öffnet „Die Legende von Aang: Der Herr der Elemente“ ein neues Kapitel im „Avatar“-Kosmos, produziert von den ursprünglichen Schöpfern und inszeniert als Auftakt einer geplanten Animationsfilm-Trilogie. Der Film richtet sich klar an eine Fanschaft, die zwei Jahrzehnte nach der Serie erwachsen geworden ist – und nun ein Reifeupgrade der Welt erwartet.

Im November bringt Lionsgate mit „Die Tribute von Panem: Der Tag bricht an“ das zweite Prequel der Erfolgsreihe ins Kino und rückt mit Haymitch Abernathy eine bekannte Figur ins Zentrum, verbunden mit politischer Schärfe und altbewährter Franchise-Mechanik.

Joseph Zada (l.) und McKenna Grace sind im neuen Panem-Ableger zu sehen. (Foto: IMAGO / ZUMA Press)

Am Monatsende folgt als Kontrastprogramm die Rückkehr der Focker-/Byrnes-Familie: „Meine Frau, unsere Schwiegertochter und ich“ setzt die generationsübergreifende Komödienreihe rund um Ben Stiller fort, diesmal mit neuem Chaos rund um Ariana Grande als künftiges Familienmitglied. Der Herbst mischt damit nostalgische Großwelten mit leichter Comedy – ein kalkulierter Mix aus Fanservice und breiter Unterhaltung.

Jahresfinale der Superlative: Avengers, Dune und Eggers

Der Dezember 2026 fährt die schwersten Geschütze des Jahres auf. Mit „Avengers: Doomsday“ kehren die Russo-Brüder ins MCU zurück und bündeln erstmals Avengers, X-Men, Fantastic Four und Wakanda in einem gemeinsamen Großereignis. Die Besetzungsliste wirkt wie eine strategische Wette auf maximale Aufmerksamkeit – inklusive der Rückkehr von Robert Downey Jr., die bereits im Vorfeld für Debatten sorgt.

Mit „Dune: Part Three“ folgt ein ebenso monumentaler Gegenpol: Denis Villeneuve führt seinen Epos-Zyklus zu einem düsteren, politisch aufgeladenen Abschluss, der den Mythos um Paul Atreides bewusst dekonstruiert.

Zum Abschluss des Jahres schlägt Robert Eggers mit „Werwulf“ eine ganz andere Tonlage an: ein mittelalterlicher Horrorfilm, gedreht im Stil historischer Sprachwelten und angekündigt als sein bislang dunkelstes Werk. Der Dezember wird damit zum Clash der Großvisionen – MCU-Massivevent, Sci-Fi-Oper und arthousiger Extremhorror an nur wenigen Wochen Abstand.

2026 im Kino: Die Filme, die das Jahr prägen könnten

2026 zeichnet sich als Kinojahr ab, das in allen Größenordnungen liefern will – von intimen Stoffen bis zu brachialen Franchise-Giganten. Herausragend sind vor allem drei Titel, die den Ton setzen dürften: Christopher Nolans „Die Odyssee“, das mit IMAX-Wucht, Mythos und einem Weltklasse-Ensemble als monumentales Ereignis geplant ist; „Avengers: Doomsday“, das Marvels Versuch markiert, mit einem beispiellosen Crossover den verlorenen kulturellen Mittelpunkt zurückzuerobern; und „Dune: Part Three“, Denis Villeneuves bewusst konträre, fast schon antimonumentale Weiterführung eines Mega-Franchises.

Daneben stechen „The Mandalorian & Grogu“, „Toy Story 5“ und „Spider-Man: Brand New Day“ als sichere Publikumsanker heraus, während Projekte wie „Wuthering Heights – Sturmhöhe“, „The Bride!“ oder „Werwulf“ zeigen, wie viel Raum 2026 auch für provokantes, eigensinniges Kino bleibt.

Unterm Strich wirkt das Jahr wie ein Schaufenster für die Spannbreite des Mediums – und für ein Publikum, das mehr denn je zwischen Eskapismus, Spektakel und künstlerischem Risiko pendelt.

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Erstellt:
2. Dezember 2025, 16:08 Uhr

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