Tote in der Türkei
Erdogan: Attentäter von Ankara kamen aus Syrien
Laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kamen die Attentäter von Ankara aus Syrien. Fünf Menschen waren getötet worden.
Von red/AFP
Die beiden Täter des tödlichen Anschlags nahe Ankara am Mittwoch sind türkischen Regierungsangaben zufolge aus Syrien in die Türkei gekommen. „Wir haben erfahren, dass sich dieser Terroranschlag als Infiltrationsbewegung aus Syrien heraus entwickelt hat“, erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag auf seinem Rückflug aus dem russischen Kasan, wo er am Brics-Gipfel teilgenommen hatte.
Mit Blick auf die auf den Anschlag folgenden türkischen Vergeltungsangriffe auf Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Syrien und im Irak sagte Erdogan: „Die ganze Nacht hindurch wurden an 40 verschiedenen Orten Operationen ausgeführt. Es ist offensichtlich, dass die Terroristen einen sehr hohen Preis gezahlt haben.“
Innenminister Ali Yerlikaya hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die beiden Attentäter, darunter eine Frau, als PKK-Mitglieder identifiziert worden seien. Die PKK kämpft seit 1984 für mehr kurdische Autonomie und gegen den türkischen Staat; sie wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.
Bei dem Anschlag am Mittwochnachmittag vor dem Hauptquartier der türkischen Rüstungsindustrie in Kahramankazan etwa 40 Kilometer von Ankara entfernt wurden fünf Menschen getötet und 22 verletzt.
Angriffe auf Ziele der PKK
„Unsere Sicherheitskräfte sind sofort gegen die Terroristen vorgegangen und haben die Terroristin (...) binnen kurzer Zeit neutralisiert. Wie Sie wissen, hat sich die Terroristin selbst getötet“, erklärte der Präsident.
Die Türkei startete als Vergeltung ab Mittwochabend Angriffe auf Ziele der PKK in den beiden südöstlichen Nachbarländern Syrien und Irak. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden am Donnerstagabend erneut PKK-Ziele im Norden des Irak angegriffen. Auch am Freitag wurden Ziel im Irak angegriffen. Die Luftangriffe hätten sich in der Sindschar-Region gegen eine jesidische Bewegung gerichtet, die mit der PKK verbündet ist, berichteten lokale Vertreter in der Provinz Ninive. Dabei seien fünf Menschen getötet und weitere verletzt worden.
„Wir setzen unsere Arbeit fort, um den Terrorismus an seiner Quelle vollständig zu beseitigen. Wenn die Quelle Syrien ist, dann werden wir dort das Notwendige tun“, erklärte Erdogan.