Frappierende Parallelen zur Saison 2021/22
Der VfB Stuttgart ist auf dem besten Wege, einen Saisonstart hinzulegen, wie er ihn vor zwei Jahren schon einmal hatte. Kommt es wieder so?
Von Philipp Maisel
Stuttgart - Es dauerte nicht lange nach Abpfiff der Partie zwischen RB Leipzig und dem VfB Stuttgart am Freitagabend, da machten im Netz bereits die ersten Screenshots die Runde. Denn das 1:5 aus VfB-Sicht war nicht nur eine Demonstration der Übermacht seitens der Leipziger Fußballer. Es bildete auch eine frappierende Parallele zum Spiel vor rund zwei Jahren.
Damals wie heute war der Saisonverlauf nahezu deckungsgleich. Der VfB startete furios in die Saison, fegte den Gegner vom Platz. Im August 2021 wurde Greuther Fürth beim 5:1 die Grenzen aufgezeigt, im August 2023 ließ man dem VfL Bochum keine Chance. Beide Male grüßte der VfB nach dem ersten Bundesliga-Spieltag von der Tabellenspitze. Doch beide Male währte die Freude nicht lange. Denn danach ging es jeweils nach Leipzig. Und beide Male holte sich der VfB dort eine blutige Nase.
Sogar der Spielverlauf ähnelte sich. Auch 2021 trat der VfB forsch auf, konnte gut mithalten, nur in Führung ging er nicht. Anders also als am Freitagabend. Aber damals wie heute kam RB mit aller Macht, überrollte den VfB geradezu. Endstand im August 2021: 4:0. Legt man die Aussagen der jeweiligen VfB-Trainer nach den Pleiten übereinander, so erkennt man auch hier eine gewisse Ähnlichkeit. „Wir sind super ins Spiel gekommen, die Mannschaft hat umgesetzt, was wir vorgegeben haben. Doch die Ballsicherheit und Geschwindigkeit, mit der RB Fußball spielt, da konnten wir nicht mithalten. Unterm Strich war Leipzig eine Klasse besser“, meinte einst Pellegrino Matarazzo.
Sebastian Hoeneß musste nun anerkennen, dass seine Mannschaft zwar auf den Platz gebracht habe, „was wir uns vorgestellt haben“. Doch die „zweite Halbzeit war dann brutal. Beeindruckend, was für eine Wucht Leipzig entwickelt hat. Wir haben dann leider das Spiel schnell aus der Hand gegeben. Da haben wir ordentlich Lehrgeld gezahlt.“
Damals wie heute hat der Spielplan nun dieselbe Paarung am dritten Spieltag vorgesehen. Es wartet ein Heimspiel gegen den SC Freiburg. Das Landesduell ist, auch wenn das niemand aus dem VfB-Umfeld gerne zugibt, schon länger kein Duell auf Augenhöhe mehr. So positiv haben sich die Freiburger in den vergangenen Jahren nach oben geschoben, dass sich eine regelrechte Lücke zu den Stuttgartern aufgetan hat.
2021 sahen die Zuschauer eine furiose erste Spielhälfte. Freiburg legte drei Tore vor, der VfB antwortete mit einem Doppelschlag kurz vor dem Pausenpfiff, konnte in der zweiten Hälfte seine Aufholjagd aber nicht krönen. 2021 brachte übrigens ein gewisser Woo-yeong Jeong den SCF mit seinen zwei Toren auf die Siegerstraße. Der trägt mittlerweile das Trikot mit dem Brustring.