Frau auf Überholspur der A 8 überwältigt
Eine Tesla-Fahrerin liefert sich eine Verfolgungsfahrt auf der Autobahn – dann greift die Polizei spektakulär zu.

© StZN/Klaus Köster
Autobahn 8, Stuttgart-Rohr: Polizisten nehmen eine Autofahrerin fest.
Von Wolf-Dieter Obst
Stuttgart - Plötzlich geht nichts mehr auf der A 8 bei Stuttgart-Rohr: Ein Polizeitransporter bremst auf der Überholspur, Beamte springen heraus, überwältigen eine Fahrerin in einem Tesla und nehmen sie fest. Nicht nur Baustellen oder ein großes Fahrzeugaufkommen haben am Freitag zu langen Staukolonnen auf den Autobahnen rund um Stuttgart geführt. Eine Verfolgungsfahrt war Grund für zusätzliche fünf Kilometer.
„Das Ganze hat im Bereich Leonberg und Engelbergtunnel begonnen“, sagt Steffen Grabenstein, der für die Autobahnpolizei zuständige Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Kurz vor 13 Uhr war einer Streife die Fahrweise eines Tesla aufgefallen, die Fahrerin sollte daher kontrolliert werden. Doch die Autofahrerin ignorierte die Anhaltezeichen und gab Gas.
Die Flucht führte auf die A 8 Richtung München, vorbei am Kreuz Stuttgart und weiter Richtung Flughafen. Zu diesem Zeitpunkt herrschte dichter Verkehr, auch der Standstreifen war als Fahrspur freigegeben. Vor der Anschlussstelle Möhringen stockte der Verkehr allerdings, und die Tesla-Fahrerin musste anhalten. „Die Beamten haben schnell gehandelt und die Fahrerin aus dem Wagen geholt“, so Grabenstein.
Die Festnahme war allerdings nicht minder spektakulär. Die 44-jährige Frau leistete nämlich heftigen Widerstand. Sie habe die Polizisten und den Rettungsdienst geschlagen und getreten und angespuckt, so Grabenstein. Deswegen musste sie gefesselt und mit einer Spuckschutzmaske versehen werden. Der Streckenabschnitt wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt, dahinter bildete sich ein fünf Kilometer langer Stau.
Die Hintergründe ihrer Flucht werden derzeit geklärt. „Sie befand sich in einem psychischen Ausnahmezustand“, sagt der Polizeisprecher. Weil die 44-Jährige auch rechts überholte und womöglich andere gefährdete, bittet die Polizei über Telefon 07 11 / 68 69 - 0 noch um Zeugenhinweise.