Grüne stellen Bismarck infrage
Von red
Stuttgart - Die Grünen-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat wirft die Frage auf, ob der Reichskanzler Otto von Bismarck (1815–1898) als Namensgeber, beispielsweise für Plätze oder Straßen, geeignet ist. In einem Antrag fordert sie die städtische Koordinierungsstelle für Erinnerungskultur auf, „Vorschläge für einen Diskurs zu erarbeiten, wie zukünftig mit dem Bismarckplatz umgegangen werden soll“. Dabei sollen Bürgerinnen und Bürger einbezogen und Expertinnen und Experten zur Einordnung des ersten Reichskanzlers befragt werden.
Zur Begründung erklärt die Fraktion: Bismarck, der als Wegbereiter des Deutschen Reichs und Vater einer ersten sozialen Gesetzgebung gelte, sei wegen seiner antidemokratischen Haltung zunehmend Diskussionsgegenstand. In Stuttgart erinnern neben dem Bismarckplatz die Bismarckstraße und der Bismarckturm an ihn.
Die Grünen sind derzeit die stärkste Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat. Sie besteht aus 16 Stadträtinnen und Stadträten.
Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur wurde in Stuttgart im Jahr 2021 ins Leben gerufen. Sie ist angesiedelt beim Kulturamt.