Hochwasser an der Murr bleibt im Rahmen

Bauhof und Feuerwehr müssen in Backnang keine Maßnahmen ergreifen – Pegelstand fällt seit dem Nachmittag wieder

Murr bei der Sulzbacher Brücke: Der Wasserstand ist bedrohlich gestiegen. Ein Eingreifen war aber gestern nicht nötig. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Murr bei der Sulzbacher Brücke: Der Wasserstand ist bedrohlich gestiegen. Ein Eingreifen war aber gestern nicht nötig. Foto: A. Becher

Von Armin Fechter

BACKNANG. Anhaltender Dauerregen hat gestern den Wasserstand der Murr rasch und massiv anwachsen lassen. Braun und schwer wälzten sich die Wassermassen durch die Stadt.

Der Murrpegel in Oppenweiler erreichte gegen 13 Uhr seinen Höchststand von 2,48 Meter und ist dann wieder gefallen. In Backnang beobachtet die Feuerwehr die Lage, sie musste aber laut ihrem Sprecher Jan Kusche bis zum Nachmittag keine Maßnahmen ergreifen.

Auch die Bauhofmannschaft hat, wie die städtische Pressesprecherin Christine Wolff sagt, die neuralgischen Punkte im Blick. „Wir kontrollieren die Pegelstände, es war aber bisher nicht so, dass man akut was machen musste“, sagt Wolff. Für den Fall, dass der Wasserstand wieder ansteigen sollte, sei man bereit. In der Nacht sei erneut eine Regenfront zu erwarten, gibt Kusche am Nachmittag einen Ausblick auf die weitere Entwicklung. Man gehe aber davon aus, dass die Pegel nicht mehr massiv klettern werden, zumal bis dahin das Wasser zu einem guten Teil abgeflossen sei – dank schwächer werdenden Regenfällen am Nachmittag.

Das bestätigen auch die Berechnungen der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg. Danach soll – Stand Nachmittag – der Pegelstand der Murr in Oppenweiler noch in der Nacht auf unter einen Meter fallen und dann auf ein gewöhnliches Niveau einschwenken.

In Oppenweiler hat die Gemeinde bei Erreichen der Zwei-Meter-Marke reagiert – gemäß Alarmplan, wie Bürgermeister Bernhard Bühler sagt. Helfer einschließlich Feuerwehr wurden im Gerätehaus zusammengezogen, um die Entwicklung auch entlang der Seitenbäche der Murr in Augenschein zu nehmen. Zusammenfassend meldet Bühler: „Die Murr ist im grünen Bereich.“

„Unkritisch“, so beurteilt Bürgermeister Ian Schölzel am Nachmittag die Lage im Weissacher Tal. Der Brüdenbach am Rathaus in Unterweissach sei zwar recht voll, das liege aber daran, dass das Hochwasserschutzbecken außerhalb des Ortes so viel Wasser wie möglich durchlässt, ohne dass der Bach über die Ufer tritt. Bei einer Runde zu den einzelnen Dämmen und in die Hochwasserzentrale auf dem Klärwerk hat sich Schölzel versichert, dass noch bei jedem Becken genügend Stauraum zur Verfügung steht.

Aus Backnanger Sicht zeigt sich Feuerwehrsprecher Kusche überzeugt, dass die verschiedenen Hochwasserschutzmaßnahmen der jüngsten Zeit sichtbar Früchte tragen. An der Aspacher Brücke beispielsweise sehe es heute viel besser aus als früher: Da war in der Vergangenheit bei starken Regenfällen oft schnell zu befürchten, dass die Wassermassen nicht mehr unter der Brücke durchpassen. Dagegen bieten die hochgezogenen Wände heute Schutz vor Überflutungen.

21.05.2019 Der Pegel der Murr steigt kräftig an
Noch scheint keine Hochwassergefahr zu bestehen. Video: A. Becher

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Erstellt:
22. Mai 2019, 06:00 Uhr

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