Teheran

Irans neuer Präsident ernennt moderaten Diplomaten zum Vize

Mit der Ernennung des moderaten Diplomaten Sarif zum Vize hofft Irans Präsident auf eine Öffnung zum Westen. Sarif soll bei der geplanten Wiederaufnahme der Atomgespräche eine wichtige Rolle spielen.

Irans neuer Präsident Massud Peseschkian (M)  Mohammed-Dschawad Sarif (l.) zu seinem Vizepräsidenten ernannt (Archivfoto).

© dpa/Vahid Salemi

Irans neuer Präsident Massud Peseschkian (M) Mohammed-Dschawad Sarif (l.) zu seinem Vizepräsidenten ernannt (Archivfoto).

Von red/dpa

Der neue iranische Präsident Massud Peseschkian ernennt einen moderaten Diplomaten zu seinem Vizepräsidenten. Mohammed-Dschawad Sarif soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna in dieser Funktion den Präsidenten in strategisch wichtigen Fragen zur Seite stehen. Sarif agierte schon vor seiner Ernennung als Topberater des neuen Präsidenten.

Sarif war zwischen 2013 und 2021 Chefdiplomat des Landes und konnte 2015 als Leiter des iranischen Atomteams das internationale Atomabkommen mit den sechs Weltmächten abschließen. Er ist ein Befürworter besserer Beziehungen mit dem Westen und eines direkten Dialogs mit dem politischen Erzfeind USA. Mit Sarif und einem neuen Diplomaten-Team hofft Peseschkian, die Atomverhandlungen wieder aufzunehmen und die für die iranische Wirtschaft lähmenden Sanktionen aufzuheben.

Sarif wird in seiner neuen Funktion auch eine wichtige Rolle im jüngsten Konflikt mit dem Erzfeind Israel nach dem tödlichen Attentat auf den Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran spielen. Peseschkian machte Israel für die gezielte Tötung verantwortlich und drohte mit einem Vergeltungsschlag. Sarif hat den Anschlag zwar auch verurteilt, hielt sich aber mit Drohungen zurück.

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Erstellt:
1. August 2024, 20:42 Uhr

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