Kommentar

Kommentar

Von Franz Feyder

Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin soll tot sein. Das soll er nicht zum ersten Mal: Bereits vor vier Jahren soll er bei einem Flugzeugabsturz in Afrika gestorben sein. Und im vergangenen Jahr soll er bei Kämpfen im Osten der Ukraine getötet worden sein. Bei von den Toten Auferstandenen lohnt sich immer ein intensiver Blick auf die Fakten.

Und das sind in diesem Fall diese: Am Aufschlagort des Privatflugzeugs bei Moskau wurden Leichen gefunden. Russland gehört weltweit zu den führenden Nationen, in denen Forensiker anhand des Zahnstatus die Identität von Toten ermitteln. Auch ein DNA-Test könnte beweisen, dass einer der Toten der Söldnerführer ist, an dessen Händen das Blut Tausender klebt. Stattdessen wird Prigoschin von der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiatsia für tot erklärt. Auch Wladimir Putin bestätigt den Tod am Donnerstagabend nur indirekt.

Vielleicht sitzt Prigoschin in diesem Moment in der Karibik? Oder in einem russischen Gulag. Vielleicht ist das alles nur eine ausgeklügelte Propagandakampagne: Erinnern wir uns nur daran, wie lange es dauerte, all die Lügen zu entlarven, die im Zusammenhang mit dem russischen Abschuss des Verkehrsflugzeugs MH-17 im Jahr 2014 verbreitet wurden. Deshalb: Füße stillhalten! Sich jetzt an den Fakten zu orientieren, sie zu analysieren und zu bewerten, bewirkt vor allem eines: Wir werden den ungezählten Opfern Prigoschins gerecht.

Zum Artikel

Erstellt:
24. August 2023, 22:24 Uhr
Aktualisiert:
25. August 2023, 21:33 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen