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Von Christine Bilger

Stuttgart - Es ist für Außenstehende vielleicht keine allzu große Neuigkeit, dass das Amt des Inspekteurs abgeschafft werden soll. Doch es ist ein wichtiger Ansatz, den Innenminister Thomas Strobl nun verkündet hat. Denn eines ist glasklar geworden, sowohl im Untersuchungsausschuss als auch im Prozess gegen den bisherigen Inspekteur: Der Posten hat eine unglaubliche Machtkonzentration ermöglicht. Das gilt zum einen für den nun abgeschafften Posten. Indirekt hat es auch dem Auswählenden damit eine ebenfalls übermächtige Position gegeben. Im Falle des aktuell freigestellten Inspekteurs ist das der Mann, der ihn dringend dort sehen wollte: Innenminister Thomas Strobl.

Man kann es Strobl glauben, dass er diese Verhältnisse beenden will. Dafür spricht auch die Auswahl des Mannes, der alle Strukturen durchleuchten soll mit dem Ziel, zu einer „modernen Werte- und Führungskultur“ zu kommen. Mit Jörg Krauss, dem Ex-Amtschef des Finanzministeriums, hat der CDU-Mann nicht nur einen Kandidaten gewählt, der den Grünen gefällt. Krauss war Polizist und kennt die Landespolizei bestens.

Und um die geht es: die Polizistinnen und Polizisten im Land. Nicht um politisches Postengeschachere und Schuldzuweisungen. Strobl wird sich daran messen lassen müssen, was er für die Polizei im Land erreicht, und ob sich für die Polizei die Verhältnisse spürbar ändern – und das sollte deutlich vorm Wahlkampf 2026 geschehen.

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Erstellt:
18. Juli 2023, 22:10 Uhr

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