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Kommentar

Von Tobias Peter

Berlin - Es gibt viele, die sich fragen, wie Olaf Scholz eigentlich so cool auf das Chaos in der Ampelkoalition und die daraus resultierenden schlechten Umfragewerte der SPD reagieren kann. Die Antwort auf diese Fragen hat einen Namen: Friedrich Merz. Der mächtigste Mann in der Union – Merz ist CDU-Chef und führt die gemeinsame Bundestagsfraktion mit der CSU – will unbedingt Kanzler werden. Jetzt hat er aber gerade wieder gezeigt, dass er schon mit dem Amt des CDU-Chefs überfordert ist. Das, was Merz sagt und tut, ist bisweilen so irrlichternd, dass weder Freund noch Feind daraus schlau werden.

Erst schließt er im TV-Interview nicht aus, dass seine Partei auf kommunaler Ebene mit der AfD kooperieren könnte. Dann behauptet er am nächsten Morgen nach heftigen Protesten auch aus den eigenen Reihen, das habe er doch nie gesagt. Das ist vergleichbar mit jemandem, der mit dem Auto ungebremst in eine Wand fährt. Und der es dann hinterher ein paar Meter zurücksetzt und – trotz verbeulter Karosserie – behauptet: „Ist doch gar nichts passiert.“

Dabei ist klar: Die CDU würde ihren Kompass verlieren, wenn sie sich der Zusammenarbeit mit der AfD öffnen würde – und sei es, mit Billigung der Bundespartei, nur auf kommunaler Ebene. Die AfD ist rechtsextremistisch. Mit ihr zu kooperieren verbietet sich für eine demokratische Partei. Sie würde damit die Rechtsextremisten hoffähig machen. Die CDU würde zum Steigbügelhalter der AfD.

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Erstellt:
24. Juli 2023, 22:06 Uhr

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