Kommentar: Kommentar

Kommentar

 

©  

 

Von Bärbel Krauß

Stuttgart - Dass die grün-schwarze Landesregierung ausprobiert, ob sie durch ein duales Studienangebot mehr junge Leute als Lehrer gewinnen kann, ist eine gute Sache. Das geht in die richtige Richtung, dockt an die starke duale Tradition an, die es im Südwesten nicht nur in der Berufsausbildung gibt, sondern – durch die seit vielen Jahren bewährten Dualen Hochschulen – auch im Studium. Zudem ist die tradierte Lehrerbildung nach allem, was Schulen, Eltern und Experten darüber verlauten lassen, verkrustet und nicht auf dem neuesten Stand. Das heißt nicht, dass deshalb per se jede Reform gut wäre. Aber in einem dualen Modell neue Wege mit früherem Bezug zur Schulpraxis zu testen, wäre auch ohne den grassierenden Mangel an Pädagogen eigentlich längst überfällig.

Man kann den beiden Ministerinnen glauben, dass die Umsetzung nicht einfach, sondern kompliziert ist. Aber hätte man das Projekt für sechzig Studenten wirklich nicht schon in diesem Herbst starten können? Der Staat muss bei Reformen generell schneller werden – nicht nur, aber eben auch im Bildungsbereich. Man muss früher Modelle ausprobieren und konsequenter Schlüsse daraus ziehen. Deshalb ist es bestürzend, was Petra Olschowski im Nebensatz herausgerutscht ist: Kultus- und Wissenschaftsressort arbeiten überhaupt zum ersten Mal an einem gemeinsamen Konzept für das Lehrerstudium. Das muss doch Normalität sein – oder schleunigst werden.

Zum Artikel

Erstellt:
26. Juli 2023, 22:08 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen