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Von Jan Sellner
Stuttgart - Sagen wir es ohne Umschweife: Die nach oben offene Skala politischer Dummheit führt aktuell ein Werbeplakat des Kultusministeriums für den Lehrerberuf an. Die Protestwelle, die das Ministerium mit seiner missglückten „Null Bock auf Arbeit“-Parole bei den Lehrerverbänden und darüber hinaus ins Rollen gebracht hat, ist verständlich. Die Lehrer, die dringend bessere Arbeitsbedingungen und vor allem den Rückhalt ihres Ministeriums brauchen, sehen sich der Lächerlichkeit preisgegeben. Kein Bock auf Arbeit? Mach was Spaßiges. Werde Lehrer! Das ist die Botschaft, die das Kultusministerium ins Land aussendet und für die es zu Recht Prügel bezieht.
Frappierend ist die Gedankenlosigkeit, mit der das für Bildung zuständige Ministerium hier agiert. Marketing setzt Mitdenken außer Kraft. Trommeln ersetzt Fingerspitzengefühl. Nach dem Motto: Hauptsache, Aufmerksamkeit. Dumm ist die Kampagne auch, weil sie ignoriert, was Politiker in der Vergangenheit mit Äußerungen über angeblich faule Lehrer kaputt gemacht haben. Genau diese Vorurteile werden jetzt wieder bedient – und das vom Kultusministerium!
Wichtig wäre es stattdessen, die Sinnhaftigkeit und die Bedeutung des Berufs herauszustellen. Gerne in Form einer intelligenten Kampagne – mit Betonung auf intelligent. Vor allem aber von der Ministerin persönlich. Ein klares Wort von Theresa Schopper ist überfällig.