LNG-Terminal in Wilhelmshaven
Scholz eröffnet erstes Flüssigerdgas-Terminal Deutschlands
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat im niedersächsischen Wilhelmshaven das erste deutsche Flüssiggas-Terminal offiziell eröffnet.

© dpa/Michael Sohn
Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte) bei der Eröffnung des ersten LNG-Terminals in Wilhelmshaven.
Von rh/dpa/afp
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Wilhelmshaven das erste Flüssigerdgas-Terminal Deutschlands eröffnet. Die Errichtung in der Rekordzeit von knapp zehn Monaten zeige: „Unser Land kann Aufbruch und Tempo“, sagte der SPD-Politiker am Samstag bei der Einweihungszeremonie, an der auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) teilnahmen. Das schwimmende Terminal vor der niedersächsischen Nordseeküste soll dazu beitragen, die durch ausbleibende Lieferungen aus Russland entstandene Lücke bei der Gasversorgung Deutschlands zu schließen.
Die sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), das fast 300 Meter lange Spezialschiff „Höegh Esperanza“, nimmt verflüssigtes Gas (LNG) von Tankern auf und wandelt es noch an Bord in Gas um. Scholz lobte bei der Eröffnung die rasche Bereitstellung der Anlagen, die noch vor wenigen Monaten kaum für möglich gehalten worden sei. „Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo, mit dem wir Infrastruktur voranbringen“, sagte der Kanzler. Insofern sei dies auch ein Zeichen für die Stärke der deutschen Wirtschaft. Scholz eröffnete das Terminal vom Ausflugsschiff „Helgoland“ aus, das normalerweise Touristen transportiert. Rund 400 Gäste nahmen an dem Festakt auf dem Schiff teil.
Polizeiaufgebot seit Ankunft des Schiffes
Begleitet wurde bereits die Ankunft des Schiffes am Donnerstag von einem großen Polizeiaufgebot. So wurden Straßen für den Autoverkehr gesperrt – und auch für den Luftverkehr gab es seit Donnerstag strenge Auflagen.
Vier weitere Terminals sollen bis Ende nächsten Jahres entstehen: jeweils eines in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein), Stade (Niedersachsen) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) - zudem ein weiteres in Wilhelmshaven. Sie können nach Angaben des Wirtschaftsministeriums zusammen ein Drittel der für die Versorgung Deutschlands benötigten Erdgasmenge aufnehmen. Wenn nun nach diesem Terminal auch die weiteren geplanten Anlagen in Lubmin, Brunsbüttel und Stade fertiggestellt seien, „dann können wir sagen: Deutschland hat seine Energiesicherheit gewährleistet“, hob der Kanzler hervor. Insofern sei dies „ein guter Tag“.
Den Startschuss für die Errichtung der Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel hatte Scholz drei Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 27. Februar in seiner inzwischen als historisch angesehenen „Zeitenwende“-Rede im Bundestag gegeben.

© AFP/AXEL HEIMKEN
Scholz eröffnete das Terminal vom Ausflugsschiff „Helgoland“ aus, ...

© AFP/AXEL HEIMKEN
... das normalerweise Touristen transportiert.

© dpa/Sina Schuldt
Rund 400 Gäste nahmen ...

© AFP/FOCKE STRANGMANN
... an dem Festakt auf dem Schiff teil.

© dpa/Michael Sohn
Herzstück des Terminals ...

© dpa/Sina Schuldt
... ist das fast 300 Meter lange Spezialschiff „Höegh Esperanza“.

© AFP/AXEL HEIMKEN
Das schwimmende Terminal vor der niedersächsischen Nordseeküste soll dazu beitragen, ...

© AFP/AXEL HEIMKEN
... die durch ausbleibende Lieferungen aus Russland entstandene Lücke bei der Gasversorgung Deutschlands zu schließen.

© AFP/MICHAEL SOHN