Soziale Träger gegen Bundespläne

Evangelische Gesellschaft und Caritasverband befürchten Nachteile durch ein Sparvorhaben des Bundes.

Von vv

Stuttgart - Eine vom Bund geplante Änderung der Sozialgesetzgebung, sorgt für Aufruhr bei den Stuttgarter Trägern Evangelische Gesellschaft (Eva) und den Caritasverband Stuttgart. Sie halten wenig von dem Vorhaben von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), dass in Zukunft nicht mehr die Jobcenter, sondern die Agentur für Arbeit für den Weg in den Beruf von Menschen unter 25 Jahren zuständig sein soll, die Bürgergeld erhalten. In einer gemeinsamen Pressemitteilung kritisieren die anvisierte Verschiebung scharf.

Eva und Caritas fürchten um Angebote wie das Projekt „Yes, you can!“, die maßgeschneidert für dieses Klientel seien und große Erfolge vorzuweisen hätten. Rund 575 Jugendliche und junge Erwachsene werden derzeit in Stuttgart nach Vermittlung durch das Jobcenter von Eva und Caritas betreut. In der Agentur für Arbeit, so die Träger, fehlten die Strukturen, um die jungen Menschen, die vielfältige Probleme hätten, zu beraten. Die Änderung soll ab 2025 in Kraft treten, um den Etat des Bundesarbeitsministeriums um 900 Millionen Euro zu entlasten.

Für die jungen Erwachsenen würde sich der Aufwand dann erhöhen: Für finanzielle Hilfen müssten sie weiter zum Jobcenter – in Sachen Stellensuche und Weiterbildung aber zur Arbeitsagentur. „Dies ist für stark belastete junge Menschen eine Überforderung“, sagt die zuständige Bereichsleiterin bei der Eva, Ulrike Mucke. Das sieht auch der Fachdienstleiter Jugendberufshilfe der Stuttgarter Caritas, Eckhard Juwig, so. Er befürchtet „schwerwiegende Nachteile für unsere jungen Klienten“.

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Erstellt:
1. September 2023, 22:10 Uhr

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