Sportsfreund des Tages

Von dsc

Dass Fußballprofis nach Spielende nicht immer mit dem Mannschaftsbus oder ihrem schmucken Dienstwagen abreisen, ist spätestens seit Jens Lehmann bekannt. Der Torhüter mit gelegentlichem Hang zu ausgefallenen Aktionen entschwand in seiner Karriere gleich mehrfach auf schlagzeilenträchtige Weise. 1993 in Diensten des FC Schalke 04 zum Beispiel, als er nach seiner Halbzeit-Auswechslung bei Bayer Leverkusen (1:5) kurzerhand in die Straßenbahn stieg. Oder 2009, im Herbst seiner Karriere beim VfB Stuttgart, als er nach seiner Roten Karte beim FSV Mainz 05 (1:1) mit dem Taxi zum Frankfurter Flughafen hastete und von dort in Richtung München weiterflog.

Kevin Behrens sind solche spektakulären Abgänge vermutlich fremd. Und dennoch erregte auch der Stürmer von Union Berlin am Wochenende Aufsehen, als er nach seinem Dreierpack beim 4:1-Erfolg gegen Mainz vom Stadion an der Alten Försterei gemütlich durch den Stadtteil Köpenick nach Hause radelte – die Bilder machten im Internet die Runde, Behrens wurde für seine Bodenständigkeit gerühmt. Für den kopfballstarken Stürmer selbst war das keine große Sache. Er steige immer mal wieder in den Sattel, seit er in Berlin spiele, sagte er. Fest steht aber: Wenn Behrens auch nach dem kommenden Bundesliga-Spiel mit dem Rad die Heimreise antreten sollte, würde die Aufmerksamkeit endgültig durch die Decke gehen: Union spielt auswärts in Darmstadt.