Teilnehmer zeigen Solidarität mit Israel

Demonstrationen zum Krieg im Nahen Osten blieben am Samstag in Stuttgart friedlich

Mehrere Hundert Menschen beteiligten sich an der Demo in Stuttgart.

© Lichtgut /Ferdinando Iannone

Mehrere Hundert Menschen beteiligten sich an der Demo in Stuttgart.

Von Jürgen Brand

Stuttgart - Mehrere Hundert Menschen haben bei einer Veranstaltung im Oberen Schlossgarten in Stuttgart am Samstagnachmittag ihre Solidarität mit Israel und dem jüdischen Volk bekundet. Zu der Solidaritätskundgebung hatte der deutsche Zweig der International Christian Embassy Jerusalem (ICEJ) aufgerufen, der seinen Sitz in Stuttgart hat.

Die „Internationale Christliche Botschaft Jerusalem” bezeichnet sich als „überkonfessionelles Glaubenswerk” mit Zweigstellen in mehr als 90 Ländern „und Unterstützern in aller Welt, die gegenüber Israel und dem jüdischen Volk eine biblisch begründete Verantwortung empfinden”, heißt es auf der ICEJ-Website. „Wir informieren christliche Gemeinden über Gottes Pläne mit seinem Volk und unterstützen in Israel vielfältige Hilfsprojekte für Juden und Araber.”

Der Vorsitzende der deutschen ICEJ-Zweigstelle, Gottfried Bühler, war bei dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel vor einer Woche selbst in Israel und habe beim Raketenalarm in einen Schutzbunker flüchten müssen. Bühler lobte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) für seine Rede nach dem Angriff und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für ihre Reise nach Israel trotz der anhaltenden Raketenangriffe aus dem Gazastreifen heraus.

Gleichzeitig forderte er aber weiter reichende Handlungen: „Stoppen Sie endlich die Weiterleitung unserer Steuergelder in die Kassen von Terrororganisationen wie der Hamas! Setzen Sie sich gegen den antisemitischen Klimawandel in unserem Land ein.” An die christlichen Kirchen appellierte er, enger an der Seite Israels zu stehen, für das jüdische Volk zu beten und dringend benötigte Bunker zu finanzieren.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Israel- und Jerusalem-Fahnen mitgebracht. An der Kundgebung nahmen unter anderem Vertreter der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs teil, auch eine Gruppe Exil-Iraker zeigte ihre Solidarität mit Israel. Von der kurz zuvor auf dem Schlossplatz zu Ende gegangenen Kundgebung „Gegen Rechts” kamen einige Teilnehmer anschließend in den Schlossgarten.

Die Polizei sicherte die Veranstaltung und die ganze Stuttgarter Innenstadt mit einem großen und deutlich sichtbaren Aufgebot. An der Kronprinzstraße war ihre Anwesenheit an diesem Samstagnachmittag entgegen ursprünglichen Ankündigungen nicht erforderlich. Für dort hatte die Gruppe „Palästina spricht - Stuttgart” eine „Stille Kundgebung mit Infotisch” angemeldet, am Samstagvormittag aber offenbar wieder abgesagt. Für eine spontane, propalästinensischen Kundgebung auf dem Schlossplatz wies die Polizei den Teilnehmern eine Fläche zu und erteilte Auflagen, die befolgt wurden.

„Palästina spricht - Stuttgart” beschreibt sich auf ihrer Facebook-Seite selbst als „eine politische und antirassistische Graswurzel-Bewegung“. Sie wolle „palästinensische Stimmen und Perspektiven in Stuttgart und ganz Deutschland hör- und sichtbar“ machen. Besonders in Deutschland werde „Kritik an der illegalen israelischen Besatzung Palästinas und der Errichtung eines rassistischen Apartheidsystems immer wieder verschwiegen und zum Teil sogar verboten”, heißt es weiter.

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Erstellt:
15. Oktober 2023, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
16. Oktober 2023, 21:57 Uhr

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