Theologin fordert Aufhebung von Kirchenbann über Luther

dpa/lsw Hamburg/Tübingen. Die katholische Theologin Johanna Rahner hat die Aufhebung des Kirchenbanns über Martin Luther (1483-1546) gefordert. Es sei nicht mehr zeitgemäß, dass die katholische Kirche den Bannstrahl gegen den deutschen Reformator des 16. Jahrhunderts immer noch aufrecht erhalte. Im Vatikan „scheint man manchmal noch zu sehr in den alten Stereotypen zu denken“, kritisierte die Tübinger Professorin in der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Im Vatikan fehle es mitunter an differenzierter theologischer Bildung.

Eine Figur des Reformators Martin Luther aus Bronze ist zu sehen. Foto: picture alliance / Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Eine Figur des Reformators Martin Luther aus Bronze ist zu sehen. Foto: picture alliance / Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Den Bann gegen Luther hatte vor genau 500 Jahren, im Januar 1521, der damalige Papst Leo X. verhängt. Damit sei die Tilgung von Luthers Andenken über den Tod hinaus beabsichtigt gewesen, erklärte die Theologin. „Mit einer symbolischen Handlung, die den Bann dem Vergessen anheimgibt, könnte die katholische Kirche zum Beispiel anerkennen, dass auch die theologischen Traditionen der evangelischen Kirche ein legitimes Erbe sind“, regte sie an.

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Erstellt:
13. Januar 2021, 14:08 Uhr

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