VfB Friedrichshafen verzichtet auf Champions League

Der Volleyball-Bundesligist hat sich für den Wettbewerb qualifiziert, zieht sich aus finanziellen Gründen aber zurück.

Von dpa

Friedrichshafen - Aus finanziellen Gründen und wegen der Hallen-Problematik wird der Volleyball-Vizemeister VfB Friedrichshafen in der kommenden Saison nicht in der Champions League starten. Das hätten Clubführung und Beirat der Volleyball GmbH beschlossen, teilte der Club am Mittwoch mit. Hintergrund ist, dass der Verein für die Teilnahme an der Königsklasse eine fremde Halle mieten müsste. Dies sei finanziell aber nicht machbar.

„Diese Zusatzkosten in sechsstelliger Höhe können wir im Moment nicht tragen“, sagte VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. Sanktionen für den Rückzug aus der Champions League seien „zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar“, hieß es. Sportlich muss der Bundesliga-Spitzenclub mit der Entscheidung einen herben Rückschlag hinnehmen.

Zur Erklärung teilte der Verein mit, dass die Bodensee-Airport Arena mit einer Kapazität von 1000 Zuschauern nicht den Anforderungen des europäischen Verbands CEV entspreche. Demnach müssten für die Champions League 2500 Besucher in die Halle passen. Eine beantragte Ausnahmeregel sei nicht genehmigt worden. Die ZF Arena als ursprüngliche Heimstätte war 2020 wegen Baufälligkeit geschlossen worden. Zwischenzeitlich hatte das Team vom Bodensee in der Messehalle A1 und in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm gespielt. 

„Zu den Mehrbelastungen der vergangenen Jahre kommen reduzierte Sponsoringeinnahmen. Das führt in Summe dazu, dass wir Abstriche machen müssen, auch beim sportlichen Kader“, sagte Späth-Westerholt: „Wir setzen für die kommende Saison auf ein junges und ambitioniertes Team, das nun seinen ganzen Fokus auf die Meisterschaft und den Pokalwettbewerb legen wird“, erklärte der VfB-Geschäftsführer.

Im Jahr 2007 hatte der VfB in der Champions League triumphiert. „Sportlich ist die Absage für uns als VfB Friedrichshafen sowie für unsere Trainer und Spieler, aber auch für ganz Volleyball-Deutschland extrem bitter“, sagte Späth-Westerholt und bedauerte die Absage des Vereins. Der Club wolle indes für die Zukunft eine Lösung suchen: „Es ist kein Abschied für immer, sondern, nach drei herausfordernden Jahren, eine Phase der Konsolidierung.“

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Erstellt:
19. Juli 2023, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
19. Juli 2023, 22:28 Uhr

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