Herzogin Meghans Style-Evolution
Weniger Royal, mehr Michelle Obama
Über drei Jahre ist es her, dass Herzogin Meghan zusammen mit ihrem Mann Harry dem britischen Königshaus den Rücken kehrte. Ihr Look hat sich seither stark verändert. Ihre Invictus-Outfits zeigen die Stil-Evolution besonders gut.

© dpa/Rolf Vennenbernd
Über Rocklängen macht sich Herzogin Meghan seit ihrem Abschied vom Königshaus keine Gedanken mehr.
Von Theresa Schäfer
In ihrer Netflix-Serie „Harry & Meghan“ hatten die Sussexes viel zu beklagen: Übergriffige Medien. Dunkle Mächte im Palast. Brüder, die einen in Hundeschüsseln schubsen. Eine Klage betraf aber auch die modischen Restriktionen, denen sich Herzogin Meghan angeblich unterwerfen musste: Sie habe sich kaum getraut, starke Farben zu tragen, weil sie nicht unabsichtlich in Konkurrenz mit der Queen habe treten wollen, sagte Meghan damals. Deshalb habe sie lieber auf Creme, Dunkelblau oder Beige gesetzt, um ja nicht aufzufallen.
Inzwischen ist es über drei Jahre her, dass Meghan und Prinz Harry dem britischen Königshaus den Rücken gekehrt haben und ihr eigenes Ding machen. Die 42-Jährige könnte jetzt farblich in die Vollen gehen: Fuchsia, Veilchenblau, sogar Barbiepink – alles wäre möglich.
Camel, Anthrazit, viel Schwarz und Weiß
Doch Meghan bleibt offenbar lieber bei zurückhaltenden Tönen. Camelfarbene Mäntel, ein Strickkleid in Anthrazit, Marlenehosen in Creme, dazu ganz viel Schwarz und Weiß – das alles gehört inzwischen zu ihrem „Signature Look“. Buntes sucht man in der herzoglichen Garderobe fast vergebens. Bei den „Invictus Games“ in Düsseldorf war ein pfauenblaues Abendkleid das Äußerste, was Meghan beim Thema Farben in petto hatte.
Das bedeutet aber nicht, dass Meghans Look langweilig wäre. Im Gegenteil. An ihrem ersten „Invictus“-Tag überraschte sie mit einer pfiffigen Kombi aus Leinenshorts und langer Feinstrick-Cardigan. Alles andere als konventionell. Klare Schnitte und edle Materialien wie Seide, Leder oder Kaschmir lassen jedes Outfit maximal elegant und erwachsen wirken.
Befreit von royalen Mode-Fesseln
Die Windsor-Frauen müssen sich an viele ungeschriebene Mode-Gesetze halten. Zum Beispiel: Wenig Hosen – die Queen mochte sie angeblich nicht. Die Röcke nicht zu kurz. Bei offiziellen Anlässen: Hut. Fröhliche Farben, kein Schwarz – es sei denn, man geht zu einer Trauerfeier. Immer schön bescheiden bleiben, nicht zu viele Luxusmarken. Meghan hat sich von diesen modischen Fesseln mit ihrem Abschied vom Königshaus losgemacht.
Lieblich oder verspielt ist an Meghans Look gar nichts mehr. Ihr post-royaler Stil drückt ein neues Selbstbewusstsein aus. Die 42-jährige Herzogin von Sussex gehört längst zu den „Power Dresserinnen“ wie Michelle Obama, Amal Clooney oder Victoria Beckham. Frauen, die mit ihrem Look eine Botschaft senden: Mit mir ist zu rechnen.

© dpa/Rolf Vennenbernd
Für den Abschiedsabend mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier entscheidet sich Herzogin Meghan für ein pfauenblaues figurnahes Abendkleid in Blütenoptik von Cult Gaia.

© IMAGO/i Images/IMAGO/Stephen Lock / i-Images
Harmonisch in Creme: Eine hoch in der Taille sitzende Paperbag-Hose zaubert lange Beine, High Heels tun ihr Übriges. Dazu trägt Meghan einen Seide-Trenchcoat in der selben Farbe.

© IMAGO/i Images/IMAGO/i-Images / Pool
Anthrazit und Grau sind neben Beige die Farben der kommenden Saison. Herzogin Meghan in einem figurbetonten Wollkleid mit Turtleneck.

© IMAGO/i Images/IMAGO/Stephen Lock / i-Images
Mit einem Hemdblusenkleid kann man nichts falsch machen – dieses zweifarbige Jeanskleid ist von einer der Lieblingsdesignerinnen der Herzogin: Carolina Herrera.

© dpa/Rolf Vennenbernd
Geschoppte Ärmel geben dem cremefarbenen Blazer Lässigkeit – darunter trägt Meghan ein günstiges Teil: Der kurze Jumpsuit ist von Zara. Dass sie zu viel Bein zeigen könnte? Darüber muss sich die Herzogin nach ihrem Abschied vom Königshaus keine Gedanken mehr machen.

© dpa/Rolf Vennenbernd
„Power Dressing“ par excellence: Meghan kombiniert eine camelfarbene Marlenehose mit einer cognacbraunen Seidenbluse und goldenen Accessoires.

© IMAGO/Sven Simon/IMAGO/Anke Waelischmiller/SVEN SIMON
French Tuck: Meghan steckt einen weißen Tennispullunder in eine weiße Skinny-Jeans.

© dpa/Christoph Reichwein
Schwarz am Tag? Bei den Royals eigentlich ein No-Go – aber Meghan ist ja kein „working Royal“ mehr und kombiniert eine schmale schwarze Zigarettenjeans mit einem schwarzen Pullunder.

© AFP/ODD ANDERSEN
Coole Kombi: Meghan in einer kurzen Leinenshorts mit einer langen Strickcardigan mit Goldknöpfen. Einen Klassiker trägt die Herzogin an den Füßen: Zweifarbige Sling-Ballerinas von Chanel.

© dpa/Bruce Adams
Immer gut, ein schwarzes Kleid im Koffer zu haben: Dieses ist von Banana Republic und ein 65-Euro-Schnäppchen. Dafür sind Gürtel und Schuhe teurer als das ganze Kleid.