Deutschland

Zahl der Menschen ohne Staatsangehörigkeit auf Höchststand

Die Zahl der staatenlosen Menschen in Deutschland ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. Wie viele Menschen Ende 2022 als staatenlos erfasst waren.

Durch Kriege und Konflikte gehen oftmals Pässe und Ausweise verloren.

© imago/ZUMA Wire/Manash

Durch Kriege und Konflikte gehen oftmals Pässe und Ausweise verloren.

Von kea/AFP

In Deutschland ist die Zahl der staatenlosen Menschen auf einen neuen Höchststand gestiegen. Ende 2022 waren 29.455 Menschen als staatenlos erfasst, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden bekannt gab. Seit 2014 verdoppelte sich ihre Zahl – zwischen 2005 und 2013 hatte sie noch zwischen 13.000 und 14.000 gelegen. Als staatenlos gelten Menschen, die von keinem Staat als Staatsangehörige angesehen werden.

Als Grund für den starken Anstieg führten die Statistiker die starke Fluchtmigration ab dem Jahr 2014 an. Ende 2022 waren 58 Prozent aller registrierten Staatenlosen männlich. Bei einem Viertel handelte es sich um Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren. Knapp die Hälfte aller Betroffenen wurde in Syrien geboren.

Fehlende Dokumente als häufigste Ursache

Deutschland zählt mit 16 Prozent zu den häufigsten Geburtsstaaten. In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern erhalten keine deutsche Staatsbürgerschaft, wenn nicht mindestens ein Elternteil seit acht Jahren in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat. Seit 2014 stieg die Zahl der in Deutschland geborenen Staatenlosen von 3550 auf 4860 an.

Die häufigsten Gründe für eine Staatenlosigkeit sind fehlende Dokumente oder die fehlende Registrierung einer Geburt. Als weitere Ursache nennen die Statistiker Gesetze, die ethnische Zugehörigkeiten oder Religionen diskriminieren. Auch durch den Zerfall des Staats können Menschen ihre Staatsangehörigkeit verlieren.

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Erstellt:
9. März 2023, 12:40 Uhr

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