Davis Cup: Deutschland feiert Start gegen Argentinien

dpa Madrid. Deutschland hat beim Davis Cup in Madrid den ersten Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht. Gegen die starken Argentinier stand der Sieg schon nach den beiden Einzeln fest. Doch auch das Doppel Krawietz/Mies gewann.

Philipp Kohlschreiber gewann das Auftaktmatch gegen Argentinien.. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa

Philipp Kohlschreiber gewann das Auftaktmatch gegen Argentinien.. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa

Nach dem perfekten Start in die Davis-Cup-Endrunde wollen Deutschlands Tennis-Herren in Madrid weiter für Furore sorgen.

„Wir wollen Erster werden“, kündigten Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber unisono nach ihren Einzelerfolgen gegen Argentinien an, durch die der Auftaktsieg gegen die favorisierten Südamerikaner am Mittwoch bereits frühzeitig feststand. Auch ohne ihren Spitzenspieler Alexander Zverev machte die Auswahl von Teamchef Michael Kohlmann so einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale.

Vor allem auch deshalb, weil Kevin Krawietz und Andreas Mies danach bei ihrem Debüt im Davis Cup ein unglaubliches Doppel für sich entschieden. Die French-Open-Sieger setzten sich gegen Maximo Gonzalez und Leonardo Mayer mit 6:7 (4:7), 7:6 (7:2), 7:6 (20:18) durch. Nach 3:18 Stunden nutzte das deutsche Duo seinen achten Matchball. „Das ist unglaublich. Mir fehlen die Worte“, sagte Mies nach der packenden Partie.

Zuvor hatte Kohlschreiber in der ersten Begegnung gegen Guido Pella mit 1:6, 6:3, 6:4 gewonnen, danach holte Struff im Spitzenduell gegen Diego Schwartzman den bereits entscheidenden zweiten Punkt. Die deutsche Nummer eins setzte sich nach einer starken Leistung mit 6:3, 7:6 (10:8) durch.

Durch den unerwartet klaren Sieg kann sich Deutschland am Donnerstag (11.00 Uhr/DAZN) gegen Chile sogar eine 1:2-Niederlage leisten, um das Viertelfinale zu erreichen. „Das haben wir natürlich nicht erwartet“, sagte Kohlmann. „Aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Wenn wir nur ein paar Prozente weniger geben, werden wir gegen Chile Probleme bekommen.“

Doch die deutschen Spieler wirkten trotz der Erfolge weiter voll fokussiert. „Auf einen Punkt oder so zu spielen, das mag ich nicht. Wir wollen gewinnen und Erster werden“, sagte Struff. Chile hatte zum Auftakt gegen Argentinien mit 0:3 verloren.

Im deutschen Spiel gegen Argentinien gewann Kohlschreiber etwas überraschend zum Auftakt gegen Pella. Nach einem für ihn sehr komplizierten Jahr mit vielen Verletzungen tat dem 36 Jahre alten Augsburger der Erfolg besonders gut. „Ich habe schlecht angefangen, mich dann aber gesteigert. Ich habe schon die vergangenen drei, vier Wochen im Training gut gespielt. Schön, dass ich das heute umsetzen konnte“, sagte der Routinier, der nach seinem Erfolg Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker erleichtert um den Hals fiel.

Mit dem Rückenwind des ersten Punktes trumpfte dann auch Struff vor lediglich rund 1500 Zuschauern gegen den Weltranglisten-14. Schwartzman groß auf. Die deutsche Nummer eins ging schnell mit 3:0 in Führung und holte sich ohne Mühe den ersten Durchgang. Im zweiten Abschnitt musste Struff dann deutlich härter arbeiten, weil sich Schwartzman steigerte. Beim Stand von 5:4 vergab der Warsteiner bereits einen Matchball, ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen.

Auch als er im Tiebreak beim Stand von 7:8 Satzball gegen sich hatte, blieb Struff ruhig. Mit dem vierten Matchball machte er den Erfolg dann perfekt. „Ich wusste, dass ich heute richtig gut spielen muss. Das ist mir gelungen“, sagte Struff. „Es war wichtig, dass ich die Ruhe bewahre.“

Indes steht Gastgeber Spanien im Viertelfinale. Gegen Kroatien stand der zweite Erfolg der Spanier bereits nach den beiden Einzeln fest. Roberto Bautista Agut gewann zunächst gegen Nikola Mektic 6:1, 6:3. Dann bezwang der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal den Kroaten Borna Gojo mit 6:4, 6:3. Zum Auftakt hatte Spanien am Dienstag mit 2:1 gegen Russland gewonnen. Titelverteidiger Kroatien ist damit bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden.

Sorgte in seinem Spiel für die Entscheidung gegen Argentinien: Jan-Lennard Struff. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

Sorgte in seinem Spiel für die Entscheidung gegen Argentinien: Jan-Lennard Struff. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

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Erstellt:
20. November 2019, 21:45 Uhr

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