Paris St. Germain
Der Fall Mbappé: ein Verrat am Fußball
Stürmer Kylian Mbappé von Paris St. Germain ist den Investoren aus Katar mehrere hundert Millionen Euro wert. Denn neben den finanziellen geht es verstärkt auch um politische Interessen.

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Kylian Mbappé gibt Real Madrid einen Korb – und verlängert in Paris.
Von Heiko Hinrichsen
Getrieben von der Gier nach Erfolg, hat bei Paris Saint-Germain der Größenwahn das Kommando übernommen. Dabei spielt der Clubboss Nasser Al-Khelaifi als Strippenzieher ohne jeden moralischen Kompass die entscheidende Rolle. Jener Mann, der den Herrschern in seiner Heimat Katar den französischen Starspieler Kylian Mbappé als Gesicht ihrer WM versprochen hat, der mit PSG endlich die Champions League gewinnen will – und der daher mit Hunderten von Millionen Euro um sich wirft.
Ein Affront gegen jeden Fußballfan
Ein Szenario, das für Milliarden Fans einen Verrat am Fußball darstellt. Denn im beliebtesten Spiel der Welt geht es neben finanziellen verstärkt auch um politische Interessen. Wie dick dabei der Filz in Europas Spitzenämtern ist, zeigt die Tatsache, dass Al-Khelaifi nicht nur Präsident der Europäischen Clubvereinigung ist, sondern auch in der Uefa-Exekutive sitzt. Eigentlich ist er also für die Einhaltung der Regeln wie dem Financial Fairplay verantwortlich. Doch um ein faires Spiel der Kräfte scheren sich Männer wie Al-Khelaifi nicht. Mit Blick auf die Bundesliga wird damit überdeutlich: Die 50+1-Regel, wonach kein Investor die Mehrheit eines Clubs erwerben kann, ist eines der höchsten Güter des deutschen Fußballs.