Die kleinsten Affen der Welt zum Anfassen

Wilhelma-Besucher treffen im Amazonienhaus neuerdings auf possierlichen Primaten.

Die Zwergseidenäffchen erkunden das Amazonienhaus

© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Die Zwergseidenäffchen erkunden das Amazonienhaus

Von Von Uli Nagel

Stuttgart - Seit Mai 2024 sind drei Zwergseidenäffchen frei im Amazonienhaus der Wilhelma unterwegs – und genießen dort eine üppig grüne Vegetation auf einer Fläche von mehr als 1100 Quadratmetern. Die Besuchenden, welche diesen nach dem Vorbild eines brasilianischen Nationalparks gestalteten Lebensraum auf einem Dschungelpfad erkunden, können ganz ohne trennende Gitter oder Glasscheiben auf die possierlichen Primaten treffen.

Bei den Zwergseidenäffchen handelt es sich um die Brüder Branco, Luano und Lino. Alle drei sind zwischen 2021 und 2023 in der Wilhelma zur Welt gekommen. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger des Amazonienhauses haben ein ausgeklügeltes System von Röhren entwickelt, welches es den drei Affen im Miniaturformat ermöglicht, zwischen dem für die für die Besuchenden zugänglichen Teilen des Amazonienhauses und ihren eigenen Bereichen hinter den Kulissen zu bewegen.

„Die Zwergseidenäffchen in einem so naturnah gestalteten Lebensraum beobachten zu können, ist eine besondere Erfahrung“, sagt Volker Grün, zoologischer Leiter der Wilhelma. „Zwar gehört manchmal etwas Geduld dazu, bis man die winzigen Affen entdeckt – aber gerade das macht das Erlebnis so spannend.“

Zwergseidenäffchen sind die kleinsten Affen der Welt. Mit ihrem nur rund 15 Zentimeter langen Körper und dem ungefähr 20 Zentimeter langen Schwanz wirken sie fast wie Hörnchen, wenn sie durchs Geäst turnen. Ihre ursprüngliche Heimat ist das westliche Amazonasbecken, wo die Art allerdings immer seltener wird. Durch gezielte Nachzucht, koordiniert durch das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des europäischen Zooverbandes EAZA, leistet auch die Wilhelma ihren Beitrag zum Aufbau einer Reservepopulation in menschlicher Obhut. Das im Jahr 2000 eingeweihte Albert-Schöchle-Amazonienhaus wurde nach dem ehemaligen Direktor der Wilhelma benannt, der von 1933 bis 1970 die Leitung innehatte. Der Bau kostete damals 18 Millionen Mark und wurde maßgeblich durch den Verein der Freunde und Förderer unterstützt.

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Erstellt:
12. Mai 2024, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
13. Mai 2024, 22:03 Uhr

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