Im Titelkampf gibt’s keine Verschnaufpause

Der Spitzenreiter der Fußball-Oberliga aus Großaspach muss morgen die Hürde beim abstiegsbedrohten, aber heimstarken Reutlingen nehmen. Für Coach Pascal Reinhardt und gleich fünf Spieler der SG Sonnenhof kommt es an der Kreuzeiche zum Duell mit dem Ex-Verein.

Will mit Aspach in die Regionalliga: Trainer Pascal Reinhardt. Auf dem Weg nach oben macht die SG nun Halt in Reutlingen. Foto: Alexander Becher

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Will mit Aspach in die Regionalliga: Trainer Pascal Reinhardt. Auf dem Weg nach oben macht die SG nun Halt in Reutlingen. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Neun Spiele haben Großaspachs Oberliga-Fußballer in den vergangenen fünf Wochen wettbewerbsübergreifend bereits hinter sich gebracht. Doch damit hat es sich noch nicht mit den englischen Wochen. Für das Team von Coach Pascal Reinhardt stehen am Mittwoch und am Sonntag die Pflichtspiele zehn und elf innerhalb von 44 Tagen an. Dabei warten gleich zwei komplizierte Auswärtsaufgaben. Morgen gastiert die SG Sonnenhof ab 19 Uhr beim abstiegsbedrohten SSV Reutlingen (Stadion an der Kreuzeiche), in fünf Tagen geht es zur bisher drittbesten Rückrundenelf Nöttingen. Der Trainer weiß: „Das sind unangenehme Gegner.“

Wobei er sich beim nächsten Kontrahenten richtig gut auskennt. Von der C- bis zur A-Jugend war der mittlerweile 31-Jährige im Nachwuchs des einstigen Zweitligisten am Ball. Damit ist er im Aspacher Kader neben den Verteidigern Arbnor Nuraj und Bastian Frölich, dem Mittelfeldspieler Luca Wöhrle sowie den Angreifern Bleart Dautaj und Konrad Riehle einer von sechs Akteuren, die schon das Reutlinger Trikot trugen.

Reinhardt wechselte als 17-Jähriger vom Fuß der Achalm auf die Höhen Degerlochs. Bei den Stuttgarter Kickers spielte er unter anderem mit Reutlingens wuchtigem und 1,92 Meter großem Offensivmann Onesi Kuengienda (8 Saisontore) zusammen. Auch deshalb weiß der Coach nur zu gut, was seine Elf beim Fünftletzten erwartet: „Das ist eine Mannschaft, die Qualität mitbringt und ordentlichen Fußball spielt.“

25 seiner bislang 34 Punkte hat der SSV im eigenen Stadion geholt

Eine Einschätzung, die vor allem für die SSV-Spiele zu Hause gilt. Nimmt man nur die Heimtabelle, dann würde das Kellerkind einen Platz im sicheren Mittelfeld belegen. Im Schongang gibt es für die SG keine drei Punkte. Reinhardt tut das Seinige dazu, um keinen anderen Eindruck aufkommen zu lassen. Obwohl er nur rund 40 Kilometer von Reutlingen entfernt wohnt, fährt er die fast 100 Kilometer in den Fautenhau und dann mit dem SG-Bus den Großteil der Strecke wieder zurück: „Als Trainer ist es mir wichtig, bei der Mannschaft zu sein.“

Erst recht, weil der Kontrahent gegen den Abstieg kämpft und sich dem Spitzenreiter ähnlich vehement entgegenstellen wird, wie der Viertletzte FSV 08 Bissingen am Samstag. „Es hat sich erneut gezeigt, dass jedes Team der Liga in der Lage ist, ein Tor zu schießen und dem Gegner weh zu tun“, sagt Reinhardt. Vor allem, wenn der Favorit die ersten Chancen nicht nutzt, so wie Großaspach. Dessen Coach urteilt: „Dadurch haben wir den Gegner am Leben und ihm den Glauben an sich gelassen.“

Das wurde im Lauf des Spiels mehr und mehr zum Problem. Auch weil dem einen oder anderen SG-Akteur anzumerken war, dass ihm noch die Pokalpartie gegen Drittliga-Meister Ulm drei Tage zuvor in den Knochen steckt. Zwischen Bissingen und Reutlingen liegen vier Tage. Reinhardt glaubt, dass seine Elf morgen die nötige Frische hat: „Wir haben gegen Ulm ja lange in Unterzahl gespielt und deshalb war die Partie für uns intensiver als die gegen Bissingen.“

Eventuell kommt sein Optimismus auch davon, dass Dominik Salz die Sperre wegen Gelb-Rot im Pokal-Halbfinale abgesessen hat. Er darf in Reutlingen versuchen, sein Konto von bisher 15 Saisontoren weiter aufzustocken. Reinhardt weiß, wie wichtig der Routinier ist: „Du musst auch mal ein unkonventionelles Tor machen, einen Treffer aus dem Nichts erzielen.“ Der trotz seiner 36 Jahre unermüdlich rackernde Salz steht wie fast kein zweiter Stürmer in dieser Liga für genau solche Qualitäten. Gut für Aspachs Titelkampf, dass er wieder helfen kann, unangenehme Aufgaben zu lösen.

Anstoß im Pokalfinale steht fest

Live in der ARD Das Datum war mit Samstag, 25. Mai, bereits klar. Nun steht auch die Anstoßzeit des WFV-Pokalendspiels zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem Regionalliga-Absteiger VfR Aalen fest. Los geht das Finale im heimischen Stadion im Fautenhau um 15.45 Uhr. Eingebettet ist die Partie in den sogenannten Finaltag der Amateure, bei dem die ARD über den ganzen Tag hinweg alle Pokalendspiele der 21 deutschen Landesverbände überträgt. Los geht die Live-Konferenz bereits um 11.30 Uhr. Das WFV-Endspiel zählt zu Block drei mit insgesamt vier Begegnungen.

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Erstellt:
7. Mai 2024, 06:00 Uhr

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