Mit Inbetriebnahme der neuen Infektionsstation können die Rems-Murr-Kliniken laut Geschäftsführer Marc Nickel die Sicherheit für die Patienten und Mitarbeiter nochmals erhöhen. Infizierte können sofort isoliert werden. Foto: A. Becher
WINNENDEN/WAIBLINGEN (lra). In Baden-Württemberg häufen sich die Nachweise der englischen und südafrikanischen Variante des Coronavirus. Zwischenzeitlich (Stand gestern) sind dem Landesgesundheitsamt 967 Fälle mit Virusvarianten aus 42 Stadt-und Landkreisen Baden-Württembergs übermittelt worden. Nun ist die englische Variante B.1.1.7 zum ersten Mal im Rems-Murr-Kreis nachgewiesen worden: Bei einem Patienten, der mit einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation der Rems-Murr-Kliniken liegt, wurde die Variante am Samstag, 6. Februar, festgestellt. Dieser Patient wird zwar im Rems-Murr-Kreis behandelt, wohnt aber im Landkreis Ludwigsburg.
Auch zwei Patienten, die Ende Januar getestet wurden, hatten B.1.1.7.
Ebenfalls am Samstag wurde die englische Variante auch bei zwei Fällen von Ende Januar in Fellbach nachgewiesen. Hintergrund ist laut einer Pressemitteilung des Landratsamts, dass inzwischen Proben von bereits positiv getesteten Bürgern verstärkt auf die Varianten untersucht werden. Das Gesundheitsamt steht mit den Rems-Murr-Kliniken und den zuständigen Behörden in Kontakt – auch mit Blick auf die besonderen Quarantäne-Bestimmungen bei einem Nachweis der Virusvariante. Landrat Richard Sigel erklärt hierzu: „Wir sind einer der letzten Landkreise in Baden-Württemberg, in dem die Virusmutation nachgewiesen wurde – von daher war es zu erwarten. Wir haben uns aber gut vorbereitet und sind nicht zuletzt mit unserer Infektionsstation gut gerüstet. Das Auftreten der Virusvarianten wird sicherlich auch für die weiteren Entscheidungen zu berücksichtigen sein.“
Relativ unbeeindruckt zeigt sich auch Marc Nickel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken: „Durch verstärkte Sequenzierung war zu erwarten, dass Mutationen erkannt werden. Wichtig ist: Unser therapeutisches Personal der Priorität 1 ist größtenteils geimpft. Mit Inbetriebnahme der Infektionsstation am Montag werden wir die Sicherheit für unsere Patienten und Mitarbeiter nochmals erhöhen.“ Und Torsten Ade, Chefarzt der interdisziplinären Notaufnahme, ergänzt: „Der Fall zeigt, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Rems-Murr-Kliniken funktionieren. Durch umfassende Antigen-Testung und sofortige Isolation konnte das Risiko einer Übertragung zu Mitpatienten und Mitarbeitern verhindert werden, sodass es keine Kontaktpersonen der Kategorie 1 gibt.“