Infektionen im Alexander-Stift

Bewohner und Mitarbeiter in Aspach, Rudersberg und Urbach positiv auf das Coronavirus getestet

Nachdem bereits in einzelnen Wohneinrichtungen der Diakonie Stetten für Menschen mit Behinderung Coronafälle aufgetreten waren, gibt es nun auch erste bestätigte Fälle in drei Pflegeheimen des Alexander-Stifts. Darunter auch im Gemeindepflegehaus in Aspach. Dort leben derzeit 32 Bewohner.

Infektionen im Alexander-Stift

Gemeindepflegehaus in Aspach: Dort sind nun sowohl unter Mitarbeitern als auch Bewohnern Coronafälle aufgetreten. Foto: A. Becher

Von Ingrid Knack

ASPACH/RUDERSBERG/URBACH. Im Gemeindepflegehaus in Aspach haben nach einer ersten entdeckten Infektion weitere Tests ergeben, dass insgesamt vier Mitarbeiter und 20 Bewohner infiziert sind. Im Gemeindepflegehaus des Alexander-Stifts in Urbach wurden zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Im Gemeindepflegehaus in Rudersberg ist eine Bewohnerin betroffen.

Wie Pressesprecher Steffen Wilhelm von der Diakonie Stetten auf Nachfrage wissen lässt, ist eine Bewohnerin aus Aspach vor einigen Tagen wegen Atemproblemen ins Krankenhaus gekommen. Wilhelm: „Da sie dort positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sind weitere Tests bei Bewohnern und Mitarbeitern veranlasst worden. Diese haben dann das Ergebnis gebracht, dass insgesamt 20 Bewohner und vier Mitarbeiter positiv sind.“ Eine weitere Bewohnerin sei zu einem späteren Zeitpunkt ins Krankenhaus eingeliefert worden. „Sie hatte leichte Atemprobleme. Bei beiden ist nach unseren Informationen derzeit keine Beatmung notwendig. Beide sind um die 80 Jahre alt.“

In Absprache mit dem Gesundheitsamt wurden an allen drei Alexander-Stift-Standorten (das Alexander-Stift ist ein Tochterunternehmen der Diakonie Stetten) die in solchen Fällen erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Die Bewohner werden derzeit in ihren Zimmern betreut und gepflegt, um weitere Ansteckungen möglichst zu verhindern.

An allen 20 Standorten des Alexander-Stifts gilt bereits seit dem 13. März ein umfassendes Besuchsverbot und auch ein Aufnahmestopp. Ausgangsbeschränkungen für Pflegeheimbewohner, wie sie von der Landesregierung am 7. April verordnet worden waren, galten an den Alexander-Stift-Standorten bereits seit dem 13. März.

Gaby Schröder, Geschäftsführerin des Alexander-Stifts, äußert sich folgendermaßen zur derzeitigen Lage: „Die aktuelle Situation nehmen wir sehr ernst, vor allem in Aspach, aber auch an unseren anderen Standorten. Die Coronakrise ist für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter sehr belastend. Wir tun alles dafür, die Gesundheit der Bewohner zu schützen und die Situation erträglich zu gestalten. Mein großer Dank gilt den Mitarbeitern vor Ort, die sich unter erschwerten Bedingungen und mit hohem persönlichen Engagement um die Bewohner kümmern. Auch möchte ich allen Menschen danken, die unseren Bewohnern und Mitarbeitern auf vielfältige Weise kleine Freuden bereiten und sie aufmuntern. Das sind sehr schöne und wertvolle Zeichen der Solidarität, die wir in der derzeitigen Situation sehr zu schätzen wissen.“

Auf die mit dem Virus infizierten Mitarbeiter und eine immer dünnere Personaldecke angesprochen, sagt Pressesprecher Steffen Wilhelm: „Wir kriegen’s noch hin.“ Dennoch suche die Diakonie Stetten dringend Pflegepersonal. Auch Hilfskräfte mit pflegerischer Grundausbildung seien willkommen.

Info

Die Diakonie Stetten sucht aufgrund der fortschreitenden Coronapandemie dringend Pflegefachkräfte für die Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen und die Seniorenwohnheime des Alexander-Stifts. Gesucht sind Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Kinderkrankenpfleger im Großraum Stuttgart, zum Beispiel im Rems-Murr-Kreis.

„Wir nehmen die Situation mit dem Coronavirus sehr ernst und sie stellt uns als Diakonie Stetten vor enorme Herausforderungen. Wir brauchen dringend zusätzliche Pflegefachkräfte, die kurzfristig bereit sind, bei der Betreuung und Versorgung von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen zu helfen. Zögern Sie bitte nicht und melden Sie sich bei uns, sofern Sie Erfahrung in der Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderungen oder älteren Menschen mitbringen“, betont Vorstandsvorsitzender Pfarrer Rainer Hinzen.

Aufgerufen sind alle Menschen, die bereits Pflegeerfahrung mitbringen, wie Pflegefachkräfte in Rente oder Elternzeit. Die Mitarbeiter der Diakonie Stetten versichern, die zusätzlichen Pflegekräfte bestmöglich zu unterstützen. Ausreichend Schutzkleidung und Hygienematerial stünden zur Verfügung. Die Details bezüglich Umfang, Bereich und Einsatzort werden im persönlichen Gespräch geklärt. Wer Interesse hat und sich vorstellen kann, kurzfristig einzuspringen, kann sich telefonisch unter 07151/940-3108 melden, eine E-Mail an personal@diakonie-stetten.de oder eine WhatsApp-Nachricht an 0160/5834779 schicken.