Inzidenz nur knapp unter 500

Erweiterter Krisenstab appelliert, freiwillig Kontakte zu reduzieren. Impfkampagne und Teststruktur im Kreis werden ausgeweitet.

Inzidenz nur knapp unter 500

Rems-Murr. 371 Neuinfektionen, ein neuer Todesfall in Zusammenhang mit einer Coronaerkrankung sowie eine 7-Tages-Inzidenz von 490 hat das Landratsamt im Rems-Murr-Kreis gestern verzeichnet. Steigt die Inzidenz weiter und erreicht an zwei Werktagen einen Wert über 500 wird der Kreis zum Hotspot, dann gelten für Ungeimpfte nächtliche Ausgangssperren. Die Rems-Murr-Kliniken versorgen aktuell 67 Covid-19-Patienten, davon werden 18 Patienten auf der Intensivstation versorgt und davon 17 beatmet.

„Die Arztpraxen sind weiterhin überaus stark belastet, der Spagat zwischen der Versorgung der Infektpatienten, der Impfkampagne und der Regelversorgung kostet enorm viel Kraft“, sagt Jens Steinat, der Pandemiebeauftragte der Kreisärzteschaften. Ähnlich äußerten sich auch die Vertreter der Rems-Murr-Kliniken. Bisher sei man im Vergleich zu Kliniken in den Nachbarkreisen gut aufgestellt. Es kommen aber täglich neue Coronapatienten, auch jüngere Menschen, hinzu. „Es sind aber weiterhin praktisch ausschließlich ungeimpfte Menschen, die auf der Intensivstation beatmet werden müssen. Der Spagat zwischen der Versorgung von Coronapatienten und anderen Notfällen belastet uns derzeit enorm“, berichten Angela Rothermel und Torsten Ade, als Verantwortliche für die Intensiv- und Notfallversorgung in den Rems-Murr-Kliniken.

Angesichts dessen hat der erweitere Krisenstab die PCR-Teststrukturen erweitert.

Die Öffnungszeiten des PCR-Testzentrums wurden erweitert: unter der Woche von 8 bis 15 Uhr und an den Wochenenden wieder von 8 bis 12 Uhr.

Parallel wurde das PCR-Testangebot für Menschen mit Symptomen am Wochenende ausgeweitet. Zwei Arztpraxen in Murrhardt und Sulzbach an der Murr bieten das an, zudem die Notfallpraxis an der Rems-Murr-Klinik Schorndorf.

Kreis und Kommunen stellen derzeit ein flächendeckendes Impfnetzwerk auf die Beine: Mit fünf festen Impfstützpunkten und zahlreichen mobilen Aktionen Alle Infos unter www.rems-murr-kreis.de/kiz.

Mit Blick auf die Regelungen der neuen Coronaverordnung haben die Vertreter der Kommunen und Andreas Tellbach, Leiter des Stabsbereichs Einsatz im Polizeipräsidium Aalen, betont: Es wird Schwerpunktkontrollen der Polizei und der Behörden geben. Erste Kontrollaktionen stoßen aber nicht nur auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, in der Gemeinde Burgstetten wurden beispielsweise bei einer Schwerpunktkontrolle in der Gastronomie am Donnerstag keinerlei Verstöße vermeldet. Darüber hinaus ist auf örtlicher Ebene eine erhöhte Umsicht bei Veranstaltungen und Kontakten das Gebot der Stunde. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und Bürgermeister Thomas Bernlöhr als Vertreter der Städte und Gemeinden im Krisenstab appellieren: „Seien Sie bitte in der Adventszeit umsichtig und reduzieren Sie, wann immer es möglich ist, Ihre Kontakte.“ pm/log