Warnstufe könnte Ende nächster Woche kommen

Die 7-Tage-Inzidenz im Rems-Murr-Kreis bleibt auf hohem Niveau. Die Hospitalisierungsinzidenz und die Auslastung der Intensivbetten steigen.

Warnstufe könnte Ende nächster Woche kommen

Rems-Murr. Mit einem Wert von 157 ist die 7-Tage-Inzidenz am gestrigen Freitag im Rems-Murr-Kreis im Vergleich zum Vortag zwar um einen Punkt gesunken, bleibt aber auf einem hohen Niveau. Von Donnerstag auf Freitag hat das Gesundheitsamt 95 weitere Infizierte im Landkreis registriert. Insgesamt befinden sich aktuell 1127 Personen in Quarantäne.

Deutschlandweit steigen die Infektionszahlen wieder. Gestern lag die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei 85,6. Der Anfang einer vierten Welle? So sehen es zumindest die Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI). In seinem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht schreibt das Institut, es sei „damit zu rechnen, dass sich im weiteren Verlauf des Herbstes und Winters der Anstieg der Fallzahlen noch beschleunigen wird“. Als möglicher Grund dafür gilt unter anderem die kühlere Witterung – einerseits deswegen, weil sich das Coronavirus bei niedrigeren Temperaturen wohler fühlt, zum anderen, weil sich die Menschen nun wieder vermehrt in Innenräumen aufhalten, wo sich das Virus leichter ausbreiten kann.

Die RKI-Experten rufen daher dazu auf, weiter die Verhaltensregeln zum Schutz vor Ansteckung einzuhalten (Abstand, Hygiene, Maske, Lüften, Corona-Warn-App) sowie unnötige Kontakte zu vermeiden. Und, sofern noch nicht geschehen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Menschen, die mit dem Einmalimpfstoff von Johnson &Johnson geimpft wurden, empfiehlt die Ständige Impfkommission unabhängig vom Alter, den Schutz mit einer zusätzlichen Dosis mRNA-Impfstoff zu verbessern.

Auch in Baden-Württemberg warnt Gesundheitsminister Manne Lucha davor, bei den Coronamaßnahmen zu nachlässig zu werden. Baden-Württemberg steuere derzeit auf die landesweite Warnstufe zu. Im Land gilt ein dreistufiges Warnsystem mit Basis-, Warn- und Alarmstufe. Die Warnstufe greift bei einer 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz von acht an fünf aufeinanderfolgenden Tagen oder einer Auslastung der Intensivbetten (AIB) von 250 an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Dann gelten wieder schärfere Regeln. So müssen Ungeimpfte bei Veranstaltungen in Innenräumen zum Beispiel einen PCR-Test vorlegen. Ein Schnelltest reicht dann nicht mehr aus.

Am Donnerstag lag der AIB bei 207, die Hospitalisierungsinzidenz bei 3,14. „Die Ärzteschaft auf den Intensivstationen ist in Habachtstellung, die Zahl der Patientinnen und Patienten dort steigt derzeit kontinuierlich und könnte schon Ende kommender Woche den kritischen Wert von 250 erreichen“, sagt Lucha. „Der weit überwiegende Teil der Patienten ist ungeimpft.“ Lucha appelliert an die Bürger, sich impfen zu lassen – auch um all jene zu schützen, die sich nicht impfen lassen können. mm