Bäder und Architektur in Stuttgart

Das Bad Berg als Ausstellungsstück

Das Bad Berg und elf weitere architektonisch interessante Schwimmbäder sind Teil der Schau „Swimming in Atmosphere“ in der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Was sich dort in knallroten Kabinen versteckt und warum ein Ausstellungsbesuch lohnt.

Das   Bad Berg als Ausstellungsstück

4a Architekten zeigen in der Schau „Swimming in Atmosphere“ zwölf Bäder, darunter das von ihnen sanierte Bad Berg – Schwimmhalle mit der von Matthias Kohlmann gestalteten Mosaikwand.

Von Nicole Golombek

Das Stuttgarter Bad Berg ist ein Kult- und Kulturort. Während des Festivals der freien darstellenden Künste namens „10 Tage freischwimmen“ fand jüngst im Bewegungsbecken eine Performance statt. Und noch bis zum 3. Juni ist das Schwimmbad Teil einer Ausstellung über Bäder, die von den Stuttgarter 4a Architekten gestaltet wurden. Die Schau wurde zunächst in der Hauptstadt gezeigt – in der renommierten Berliner Architekturgalerie AEDES. „Swimming in Atmosphere“ ist nun in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste (ABK) in Stuttgart zu sehen.

Sportbäder und Thermen in Stuttgart und anderswo

Es sind neben dem Berg elf weitere Bäder – einige in Baden-Württemberg – in Bild und Text zu entdecken. Es finden sich Sport- und Familienbäder darunter, Wellness-Thermen und Freibäder, sanierte Gebäude ebenso wie Neubauten. In knallroten Umkleidekabinen finden sich Videos zu gestalterischen Herausforderungen und anderen Aspekten dieser besonderen Architektur, die Geräuschkulisse vom Band mit typischem Freibadsound in der Schau macht Lust auf Sommer und Schwimmen.

Bäder zu planen bedarf ein umfassendes Know-how und ein tiefes Verständnis für ganz unterschiedliche Disziplinen. Zu dem Thema findet mit dem „ POOL-Talk: Eintauchen – abtauchen – freischwimmen“ am 13. Mai im Glaskasten der ABK Stuttgart eine Gesprächsrunde statt, an der Andreas Ditschuneit und Ulle Tillmanns von 4a Architekten teilnehmen sowie die Professoren Matthias Rudolph und Tobias Wallisser von der ABK Stuttgart, es moderiert Emre Onur, Chefredakteur db deutsche bauzeitung.

Im Fokus der Gesprächsrunde steht die Frage, wie sich Bäder atmosphärisch gestalten lassen, wo doch ein Drittel des Gebäudevolumens auf technische Komponenten entfällt? Eines sei schon verraten – manchmal lässt sich Technik unter Freitreppen verstecken in Schwimmbädern, die großzügigen Villen gleichen.

Schwimmbad-Schau

AusstellungDie Öffnungszeiten der Schau in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste (Neubau 1, Am Weißenhof 1) sind bis zum 3. Juni Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa+So 14–18 Uhr, der Eintritt ist frei.

Das   Bad Berg als Ausstellungsstück

Vom Bewegungsbad im 2016 bis 2020 sanierten Bad Berg mit der Glaskunst von Bert Hundhausen aus lässt sich . . .

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. . . der Fortschritt der Bauarbeiten für den Pavillon im oberen Gartenbereich des Bades gut beobachten.

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Da das Außenbecken im Bad Berg abends beleuchtet ist, kann, anders als vor der Sanierung, auch im Dunkeln dort geschwommen werden.

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Blick in die Ausstellung in der Kunstakademie am Weißenhof in Stuttgart. Auf Tresen, die Schwimmbahnen nachempfunden sind, werden die Bäder in Bild und Text präsentiert.

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Die Architekten aus Stuttgart haben sich auf Bäderbau spezialisiert. Dies ist das Stutenseebad in Stutensee in der Region Karlsruhe (2016–2018). In der Ausstellung zu sehen ist auch . . .

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die Therme in Lindau . . .

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. . . mit Blick auf Berge und Bodensee.

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Schwimmbecken in der Therme Lindau (2018–2021).

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Auch abends schön – das Solebad Bad Wimpfen, saniert 2019–2021, im Landkreis Heilbronn.

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Interessante Wellenbewegung: Freizeitbad Stegermatt (2015–2017) in Offenburg im Ortenaukreis im Westen Baden-Württembergs.

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Blickbeziehungen von innen und außen: Freizeitbad Stegermatt in Offenburg. Das Bad wurde mit der Bevölkerung kooperativ entwickelt.

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Das sanierte Bade Kusel (2017–2020) in Rheinland-Pfalz wartet mit einer farblich interessanten Hallendecke auf.

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Runde Formen in der Emser Therme in Bad Ems (2011–2012) in Rheinland-Pfalz.

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Die Vita-Sol-Therme in Bad Salzuflen, Nordrhein-Westfalen, wurde von 2008 bis 2009 saniert – mit neuer Regendusche, die rot leuchten kann.

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Die Therme Wien wurde 2007 bis 2011 gebaut und ist ebenfalls Teil der Schau.

Das   Bad Berg als Ausstellungsstück

Neben den zwölf Bädern sind in den roten Umkleidekabinen Videos über Schwimmbad-Architektur zu finden, bei den denen auch die 4a Architekten zu Wort kommen.