Staatsgalerie Stuttgart blickt voraus

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Um „Glitzer und Gift“ geht es aktuell in der Staatsgalerie Stuttgart bei George Grosz. Auch US-Starkünstlerin Cindy Sherman kennt sich damit aus. Mode ist ihr zentrales Thema – 2023 in der Staatsgalerie.

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Schön und unheimlich – das sind Cindy Shermans Arbeiten

Von Nikolai B. Forstbauer

Noch verkünden es Plakate landes- und bundesweit: Um „Glitzer und Gift“ geht es aktuell in der Staatsgalerie Stuttgart in der Ausstellung „George Grosz in Berlin“. Die Botschaft wirkt wie die eindringliche Bildwelt – das Publikum will sich Grosz und das Ringen zwischen Glanz und Elend, ganz oben und ganz unten, nicht entgehen lassen. Diesen Erfolg will die Staatsgalerie 2023 bestätigen – und setzt auf zwei ganz unterschiedliche Kunstschwergewichte: US-Starkünstlerin Cindy Sherman im Frühjahr 2023 und auf die Stille von Amadeo Modigliani im Herbst 2023.

Weltweit unter den Top Ten

Cindy Sherman, aktuell mit ihren Werken in der „Geschwister“-Schau der Kunsthalle Tübingen präsent, steht seit knapp 30 Jahren mit an der Spitze der internationalen Gegenwartskunst, schon 1999 galt sie als eine der „10 besten lebenden Künstler“. Ihre Werke erreichen bei Auktionen Millionenwerte. All dies mit einer kritischen Sicht – auch und gerade auf die Mode. Die Gegenwelten sind klar: Hier die Aufträge von Zeitschriften wie „Vogue“ und „Harper’s Bazaar“ sowie ihre enge Zusammenarbeit mit berühmten Designern – dort eine Bildwelt, die Figuren zeigt, die alles andere als begehrenswert sind. Es geht um Identität, Gender, Stereotypen und Alter, um Fragen, die von der Generation der nach 1995 Geborenen noch einmal radikal neu gestellt werden.

„Anti-Fashion“

„Cindy Sherman – Anti-Fashion“ überschreibt denn auch die Staatsgalerie ihre Ausstellung. Zu sehen sein wird sie von 21. April bis zum 10. September. Erarbeitet wird das Projekt von Alessandra Nappo.

Modiglianis Frauenbild

Amedeo Modigliani stirbt 1920 mit erst 35 Jahren. Der Mensch ist das zentrale Motiv des Bildhauers und Malers. Nahezu unmittelbar nach seinem Tod setzt eine bis heute andauernde Verehrung ein. Worauf beruht diese? Und muss vor allem das Frauenbild Modiglianis neu befragt werden? Antworten will von 24. November 2023 an bis zum 17. März 2024 die Ausstellung „Amedeo Modigliani – Moderne Blicke“ geben. Zuvor im Museum Barberini in Berlin gezeigt, will die Schau auch mit Arbeiten von Gustav Klimt, Egon Schiele und Wilhelm Lehmbruck punkten. Konzipiert wird das Projekt von Staatsgaleriechefin Christiane Lange, Nathalie Lachmann und Ortrud Westheider.

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Cindy Sherman ist hochgeehrt – 2016 mit dem Praemium Imperiale, 2019 mit dem Max Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt.

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

In der Sammlung der Staatsgalerie: Cindy Sherman, Untitled #133, 1984

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Cindy Sherman verwandelt sich in ihren Werken immer wieder selbst in andere Persönlichkeiten

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Cindy Sherman, Untitled #588, 2016/2018; genehmigt von der Künstlerin und Hauser & Wirth

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Cindy Sherman, Untitled #462, 2007/2008

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

Cindy Sherman, Untitled #602, 2019, Gilles Renaud Collection

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Amedeo Modigliani um 1919

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

In der Staatsgalerie-Sammlung: Amedeo Modiglianis „Liegender Frauenakt auf weißem Kissen“, um 1917

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

In der Sammlung der Staatsgalerie: Amedeo Modiglianis „Bildnis Chaim Soutine“ von 1915

Das lohnt sich 2023 in der Staatsgalerie

2018 für 157,2 Millionen Dollar bei Sotheby’s versteigert: Amedeo Modiglianis „Akt seitlich“ von 1917