Der Jazzmixer am Piano

Jacques Loussier: Der Mann, der Bach Jazz beibrachte

Schon als Kind entwickelte der französische Pianist Jacques Loussier eine Leidenschaft dafür, klassische Kompositionen mit Jazz zu versetzen. Besonders angetan hatte es ihm die Musik von Johann Sebastian Bach, und sein Debütalbum „Play Bach“ von 1959 fehlte in den 60er und 70er Jahren in kaum einem europäischen Bürgerhaushalt. Erfüllt von der Freiheitsliebe des Jazz hauchte Loussier dem Bach’schen Œuvre eine ungekannte Leichtigkeit ein. Er bearbeitete später auch Werke anderer Komponisten wie Maurice Ravel, Erik Satie, Claude Debussy und Antonio Vivaldi, und er schrieb Musik für Fernsehserien und Filme von Michel Audiard und Jean-Pierre Melville. Auch zu Quentin Tarantinos Weltkriegsfarce „Inglourious Basterds“ (2009) steuerte er ein Stück bei. Im Château de Miraval in der Provence, das er 1977 kaufte, richtete er ein Tonstudio ein, in dem unter anderem Pink Floyd Teile von „The Wall“ (1979) aufnahmen, The Cure das Album „Kiss me, kiss me, kiss me“ (1987) und AC/DC „Blow up your Video“ (1988). In Stuttgart war Loussier zuletzt 2010, als er beim Festival Jazz Open die German Jazz Trophy bekam und ein Konzert an der Musikhochschule gab. Am 6. März nun ist Jacques Loussier im Alter von 84 Jahren gestorben. Er wird als leidenschaftlicher Vorkämpfer für musikalische Offenheit in Erinnerung bleiben./HA - https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zum-tod-des-grossen-performers-keith-flint-der-buergerschreck-von-the-prodigy.4adb9bde-e693-459f-960a-72bb05ad48a8.htmlhttps://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.melissa-etheridge-in-der-liederhalle-inbruenstige-statements-ueberbordender-optimismus.cc6741f3-0c1f-4238-93f8-0a0ce8ec5332.htmlhttps://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zaz-in-der-porsche-arena-die-leichtigkeit-kommt-erst-am-schluss.59a31031-203d-49e5-abae-f02701746306.html