Elisabeth und Reinhard Hauff wollen es noch einmal wissen: Zum offiziellen Finale ihrer Galerie in Stuttgart machen sie die Räume zur Performance-Bühne.
Sarah Maria Serve zeigt in der Galerie Elisabeth und Reinhard Hauff ihre Performance „Spuren der Verhandlung“
Von Nikolai B. Forstbauer
Internationale Gegenwartskunst hat einen Ort in Stuttgart: Paulinenstraße 47. Doch die Räume der Galerie Elisabeth und Reinhard Hauff, immer wieder Premierenbühne etwa der großartigen Filme und Fotos von Clement Cogitore, Bühne auch bedeutender Installationen von Josephine Meckseper oder Bilder von Thomas Locher sowie für Entdeckungen etwa von Anne-Lise Coste und Simon Herkner, werden von diesem Samstag, 22. November, an geschlossen bleiben. Das Finale der Ausstellung mit Werken von Wolfgang Flad an diesem Freitag, 21. November, ist zugleich der letzte Öffnungstag der Galerie. Der aber hat es in sich – gefeiert wird mit einer Performance.
Typisch für Elisabeth und Reinhard Hauff: Die Galerie wird zur Bühne für eine höchst aktuelle künstlerische Position. Von 17 bis 19 Uhr präsentiert Sarah Maria Serve, Absolventin der Stuttgarter Kunstakademie, gemeinsam mit Carolin Vogt, Andrea Irion und Ida Wragge die Performance „Spuren der Verhandlung“. Das Werk ist ist im Rahmen von Sarah Maria Serves Masterarbeit mit dem Titel „Körper Wissen Wäre Macht“ entstanden, die im Sommer dieses Jahres mit dem Akademiepreis in der Fachgruppe Architektur prämiert wurde.
Was wird zu erleben sein? „In der Performance ,Spuren der Verhandlung’“, erläutert Sarah Maria Serve, „reagieren vier Körper auf den Raum von Wolfgang Flad – sie treten in Beziehung zu Material, Oberfläche und Struktur. Durch das Tragen überdimensionaler Körperextensionen aus Glas verschiebt sich das Verhältnis von Körper und Umgebung, von Kontrolle und Verletzlichkeit. Im Ausführen analysierender, ruhender und dynamischer Posen werden Fragen nach Identität, Macht und Sichtbarkeit körperlich verhandelt. Die Bewegung wird zur Spur, der Körper zum Resonanzraum. Zwischen Fragilität und Widerstand entsteht ein Moment der Auseinandersetzung – ein Verhandlungsraum im Rhythmus von Vertrauen und Protest“.