Musikgenuss in idyllischer Atmosphäre

Das sommerliche Open-Air-Konzert der Backnanger Jugendmusik- und Kunstschule im Stiftshof unter dem Titel „Let me entertain you“ begeistert ein großes Publikum.

Musikgenuss in idyllischer Atmosphäre

Die Big Band unter der Leitung von Felix Meyerle zeigte ein unterhaltsames Programm. Foto: J. Fiedler

Von Gabriella Lambrecht

Backnang. Das Motto „Let me entertain you“ nahmen sich die Orchester und Bands der Backnanger Jugendmusikschule unter der Leitung von Michael Unger wirklich zu Herzen. In der wunderschön idyllischen Atmosphäre des Backnanger Stiftshofs konnte das Publikum den abwechslungsreichen und lebhaften Klängen der Gesangsklassen, Streich- und Blasorchester sowie der Perkussionisten an einem lauen Samstagabend lauschen.

Gewiss ist das Unterfangen, ein so vielfältiges Musikschulkonzert auf die Beine zu stellen, nie ein einfaches. Unter den gegebenen Bedingungen der Coronapandemie und damit verbunden der ständigen Planungsunsicherheit ist es aber umso erstaunlicher, was die Backnanger Jugendmusik- und Kunstschule hier geleistet hat: In kürzester Zeit stellen sie ein beachtliches Programm zusammen, das sowohl Klassiker von Antonín Dvorák, Evergreens der Beatles und Earth, Wind and Fire wie auch ganz moderne Stücke von Adele oder Pat Monahan („Train“) beinhaltete. Musikschulleiter Michael Unger berichtet, wie wichtig es ist, „wirklich allen Ensembles eine Auftrittsmöglichkeit an diesem Abend zu geben“ – und das trotz erschwerter Probenbedingungen: „Zum Teil wurde natürlich auch online geübt und geprobt, aber seit den Pfingstferien gab es zwischen drei und sechs Proben mit den jeweiligen Ensembles“, unter Normalumständen nicht gerade viel.

Restlos belegte Stühle im Stiftshof

Die jungen Musiktalente blieben dennoch erstaunlich gelassen: Malte Fischer und Theo Backi (beide 16, Schlagzeug) zeigten weder vor noch auf der Bühne Anzeichen von Nervosität. „Das Konzert wurde ja schon relativ früh angekündigt. Alles ganz entspannt“, so die beiden einvernehmlich. Und genauso lässig performen sie auch den Auftakt des Konzerts, als sie zu den Rhythmen von „Seven Nation Army“ locker ihre Drumsticks wirbeln.

Auch der 15-jährige Anton Vogel (Kontrabass) freute sich vor dem Auftritt vor allem „auf die guten Stücke“. Obwohl es sein erster Konzertauftritt in diesem Jahr war, überwog auch bei ihm eindeutig die Vorfreude.

Michael Unger, der das Jugendsinfonieorchester dirigierte, schien nach den Auftritten sehr zufrieden mit der „unglaublichen Gemeinschaftsleistung“ der Stadt Backnang, des Kulturamts, der Lehrkräfte und Beschäftigten der Jugendmusikschule sowie natürlich der jungen Nachwuchstalente, die diesen Konzertabend alle gemeinsam ermöglichten.

Dass dieses Konzertformat aus Backnang unglaublich gut ankam, merkte man direkt an den restlos belegten Stühlen im Stiftshof, aber auch an der guten Stimmung der Gäste. Insbesondere bei der von Felix Meyerle dirigierten Big Band wurde mitgeklatscht, mitgewippt, mitgesungen. „Sie spielen unser Lied“, hörte man es aus der Menge heraus freudig bei „September“ von „Earth, Wind and Fire“ rufen, gefolgt von einem leiseren Kichern.

„Unser Lied“ war es an diesem Abend für viele im Publikum – Musik, die nicht nur toll klang, sondern mitten ins Herz ging.