Barbara Weyman veröffentlicht ihren ersten Roman

Es ist ein Neuanfang am Rande der Zivilisation. In Barbara Weymans erstem Roman „Als der Wald das Glück erfand – Von Stadtmenschen, Nachtigallen und Wildschweinen“ spricht sie von einer gestressten Gesellschaft, alternativen Lebenskonzepten und Gefahren, die auf dem Land lauern.

Barbara Weyman veröffentlicht ihren ersten Roman

Barbara Weyman hat schon vor Corona begonnen, ihren ersten Roman zu schreiben. Während der ersten Pandemiephase hat sie das Projekt vollends durchgezogen. Foto: Alexander Becher

Von Ingrid Knack

Oppenweiler. Hört man den Namen Barbara Weyman, könnte man an Musik denken. Denn Weyman ist in verschiedenen Formationen und unterschiedlichen Stilen immer wieder musikalisch unterwegs, ihr Schwerpunkt sind französische Chansons. Nun hat sie ihren ersten Roman veröffentlicht: „Als der Wald das Glück erfand – Von Stadtmenschen, Nachtigallen und Wildschweinen“. Musik kommt darin zwar auch vor, vor allem aber schreibt sie über Scheitern und Neuanfang, alternative Lebenskonzepte, Leben in Einklang mit der Natur, Selbstfindung, Spiritualität, Heimatsuche, Ökologie, Tradition und Vorurteile.

Die Stadtmenschen, um die es ihr geht, sind auf der Suche nach einem besseren, sinnhaften Leben. Auf dem Land, wo sie an einem Berg oberhalb des fiktiven kleinen fränkischen Dorfes Bergobernfeld Ferienhäuschen gekauft haben, sind sie einem Leben in Einklang mit der Natur und ihren Sehnsüchten näher gekommen. Was sich neuerdings in der Bergsiedlung abspielt, ist den Dorfbewohnern aber nicht ganz geheuer. Den Alteingesessenen kommt es so vor, als habe sich seit Kurzem in ihrer Heimat eine Sekte niedergelassen.

Der Wald und die Landschaft bekommen in dem Werk eine Hauptrolle

Die Icherzählerin und Hauptfigur Anni gehört weder zur einen noch zur anderen Gruppe. In ihrer Blockhütte am Wald hat sie schon als Kind wunderbare Zeiten erlebt. Ihr Vater war vor vielen Jahren auf Bergobernfeld und die Ferienhäuser gestoßen, als er bei einer Geschäftsreise eine Umleitung fahren musste. „Im Sommer darauf mieteten wir zum ersten Mal ein Häuschen, dann jedes Jahr, bis uns schließlich die Gemeinde ein Grundstück verkaufte. So schufen wir unser kleines Paradies“, erzählt Anni. Weyman gelingen Beschreibungen, die so plastisch sind, dass man als Leser bald ein genaues Bild von diesem schönen Fleckchen vor Augen zu haben glaubt, manchmal ist es sogar fast so, als rieche man wie Anni den Duft des Waldes.

Die Hauptfigur möchte nach zu viel beruflichem Stress, einem Burn-out und einer gescheiterten Beziehung zur Ruhe kommen, lernt nach und nach ihre neuen Nachbarn kennen und auch, was hinter den nächtlichen Zusammenkünften der Leute auf dem Berg steckt. „Jedem Charakter habe ich ein Thema zugeordnet“, sagt die Autorin. Da wäre zum Beispiel der Bauschreiner Wolfram, der sein Tiny House selbst gebaut hat. Weyman: „Es bietet dem alleinstehenden Anfang-Vierziger, der vollkommen auf Luxus verzichtet, nichts wegwirft und aus Altem Neues macht, alles, was er zum Leben braucht. Sein Grundstück ist grenzenlos, da er die Natur als erweiterten Wohnraum betrachtet.“ Anni schafft es schließlich, die Bewohner des Dorfes und der Bergsiedlung miteinander zu versöhnen. Und da wären noch die Nachtigallen und die Wildschweine. Die Nachtigall galt in der Romantik als Symbol der erfüllten Liebe. Auch davon ist die Rede. Und von Wildschweinen, die für üble Gesellen aus dem rechten Spektrum stehen und sich gegen Ende des Romans als eigentliche Gefahr entpuppen.

Eine Mischung aus Realität und Fiktion

Wie kommt Barbara Weyman auf diesen Stoff für ihren Roman? „Inspiriert wurde ich von meinem Häuschen am Wald in Unterfranken, das ich gerne für kleine Auszeiten nutze. Dort hat ein Freundeskreis alle anderen Häuschen aufgekauft und damit im nahe gelegenen Dorf für Unruhe gesorgt.“ Der Roman ist eine Mischung aus Realität und wirklichkeitsnaher Fiktion. „Die meisten Figuren sind frei erfunden, einige wurden von real existierenden Personen inspiriert, weiterentwickelt und neu geschaffen. Daneben fließen auch autobiografische Elemente ein“, erklärt Weyman. Geschrieben hat sie übrigens schon viel in ihrem Leben. Unter anderem als freie Autorin für den Fachschriften-Verlag Fellbach. Allerdings ging es da um Themen rund ums Bauen und Einrichten für die Bauherren-Zeitschriften des Verlags einschließlich der Zeitschrift Schwimmbad&Sauna. Doch darüber hinaus verfasste sie auch Gedichte und Songtexte und wurde Mitglied in einem Poetenkreis. Und so war eines Tages auch ein Roman Thema. Im Rahmen der Recherchen für ihr eigenes Buch hat sie Werke anderer Autoren gelesen, die sich mit den Themen befassen, die sie ebenfalls aufnehmen wollte. „Was mich interessiert, da steige ich ein“, sagt sie.

Vertrieb über den Buchhandel

Wege zum Buch Das Buch ist als Softcover (ISBN 978-3-347-62078-0), Hardcover (ISBN 978-3-347-62079-7) und als E-Book (ISBN 978-3-347-62080-3) im Buchhandel und online zu beziehen. Gedruckt wird auf Bestellung, „on demand“. Am 30. September gibt es eine Lesung im Rathaus in Großaspach. Barbara Weymans erste Lesung ist am 15. August in Königsberg in Bayern.

Verlag Zur Realisierung des Werks hat sich Barbara Weyman für die tredition GmbH in Hamburg entschieden. Das individuelle Design stammt von ihrem Sohn.