Eurovision Song Contest 2025

Österreich gewinnt ESC – Deutschland auf Platz 15

Stefan Raab kann offensichtlich doch keine Wunder wirken: Nicht Deutschland, sondern Österreich gewinnt den ESC. Überschattet wird das Event in Basel von Protesten gegen Israel.

Österreich gewinnt ESC – Deutschland auf Platz 15

JJ gewinnt für Österreich den Eurovision Song Contest (ESC)

Von red/dpa

Österreich hat den Eurovision Song Contest 2025 gewonnen. Der ausgebildete Opernsänger JJ bekam beim Wettbewerb in Basel mit dem Song „Wasted Love“ die meisten Punkte, wie in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Liveshow in Basel bekanntgegeben wurde. Deutschland landete mit dem Duo Abor & Tynna im Mittelfeld.

JJ, der bürgerlich Johannes Pietsch heißt, bekam insgesamt 436 Punkte von Jury und Publikum. Damit lag er deutlich vor der israelischen Sängerin Yuval Raphael, die 357 Punkte erreichte. Dritter wurde der für Estland startende Tommy Cash mit einem Punkt weniger als Israel.

Deutschland nur auf Platz 15

Der Song „Baller“, mit dem das Geschwisterduo Abor & Tynna aus Österreich für Deutschland gestartet war, erhielt 151 Punkte und schaffte es damit auf Platz 15 der 26 Finalisten, verpasste damit die erhoffte Platzierung in den Top Ten und schnitt schlechter ab als der deutsche Beitrag im Vorjahr: 2024 erreichte der Sänger Isaak mit dem Song „Always On The Run“ mit 117 Punkten Platz 12. Angesichts der Hoffnungen auf eine Spitzenposition war die Platzierung von Abor & Tynna eine Enttäuschung. Entertainer Stefan Raab hatte die beiden als deutschen Beitrag maßgeblich mit ausgewählt. Spätestens seit dem unter seiner Ägide errungenen Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 wird Raab eigentlich ein sicheres Händchen für ESC-Erfolge nachgesagt.

Politische Spannung um den israelischen Beitrag

Überschattet wurde die Veranstaltung – die in der Theorie neutral sein will – von politischen Spannungen rund um den israelischen Beitrag. Das Land hatte Sängerin Yuval Raphael nach Basel geschickt. Die 24-Jährige ist eine Überlebende des Massakers der islamistischen Hamas und weiterer Terrorgruppen vom 7. Oktober 2023. Sie versteckte sich damals acht Stunden lang unter dem Körper einer ermordeten Frau. In ihrem ESC-Song „New Day Will Rise“ thematisierte sie Verlust und Hoffnung.

Proteste und ein Zwischenfall in Basel

Als Reaktion auf das Massaker flog Israel massive Luftangriffe und startete eine Bodenoffensive. Wegen des Gazakriegs hatte es bereits in den vergangenen Tagen in Basel immer wieder Proteste gegen die Teilnahme Israels gegeben. Auch Prominente bezogen Position – unter anderem sprach sich Vorjahressieger Nemo gegen eine Teilnahme Israels aus. Der neue deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer wiederum kritisierte Boykottaufrufe, Drohungen und verbale Angriffe gegen die israelische Sängerin scharf.

Am Samstag zogen vor und während des ESC-Finales mehrere Hundert Menschen durch die Baseler Innenstadt und demonstrierten gegen Israels Teilnahme. Die Polizei stellte sich der Kundgebung entgegen, um die Menschen daran zu hindern, in Richtung des Veranstaltungsgeländes zu ziehen. Zeitweise drohte sie den Einsatz eines Wasserwerfers an. Einige Demonstranten zündeten Fackeln mit buntem Rauch.

Versuchter Farbanschlag

Auch in der Halle kam es zu einem Zwischenfall. Nach Angaben des ESC-Sprechers des Schweizer Senders SRF versuchten ein Mann und eine Frau am Ende des israelischen Auftritts auf die Bühne zu gelangen. Die beiden seien daran gehindert worden. „Eine der beiden Personen warf mit Farbe und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen.“ Man habe das Duo der Polizei übergeben.

Schon im vergangenen Jahr hatten antiisraelische Proteste den ESC in Malmö überschattet. Danach waren strengere Regeln angekündigt worden. Damals hatte es auch Anfeindungen und Spitzen aus dem Teilnehmerkreis gegen die israelische Interpretin gegeben.

Abschlusstabelle ESC 2025

1. Österreich

2. Israel

3. Estland

4. Schweden

5. Italien

6. Griechenland

7. Frankreich

8. Albanien

9. Ukraine

10. Schweiz

11. Finnland

12. Niederlande

13. Lettland

14. Polen

15. Deutschland

16. Litauen

17. Malta

18. Norwegen

19. Großbritannien

20. Armenien

21. Portugal

22. Luxemburg

23. Dänemark

24. Spanien

25. Island

26. San Marino