Hohe Ehrung für Sängerin Helene Schneiderman

„Sie hat Stuttgart beschenkt“

International gefeiert , in Stuttgart verwurzelt – die Kammersängerin Helene Schneiderman ist jetzt auch Ehrenmitglied der Staatstheater Stuttgart

„Sie hat Stuttgart beschenkt“

Gruppenbild mit Damen: Opernintendant Viktor Schoner, Ex-Co-Intendantin Pamela Rosenberg, Marc-Oliver Hendriks Geschäftsführender Intendant, Helene Schneiderman, Staatssekretär Arne Braun und Stuttgarts OB Frank Nopper.

Von Nikolai B. Forstbauer

Musikalische Sternstunden hat Helene Schneiderman dem Opern- und Konzertpublikum unzählige beschert – da ist es nur konsequent, dass die viele Jahre auch international auf den größten Bühnen gefeierte Mezzosopranistin selbst einmal die Klänge anderer genießt.

Unfassbare 38 Jahre war die in New Jersey geborene Schneiderman von 1984 bis 2022 festes Ensemblemitglied der Oper Stuttgart, seit Donnerstag kommt zum Titel der Kammersängerin (1998) und der Verleihung des Verdienstordens des Landes eine besondere Ehrung hinzu: Schneiderman ist nun Ehrenmitglied der Staatstheater Stuttgart.

Erst 70 Persönlichkeiten haben seit 1912 diese Auszeichnung erhalten. Da darf man schon einmal innehalten. Helene Schneiderman hat derweil schon wieder viel vor. Die Engagements der nächsten Monate führen sie unter anderem an die Opernhäuser in Wien, Toronto und Pittsburgh. „Die Tatsache, dass ihr stimmliches Vermögen heute noch so intakt ist“, sagte denn Stuttgarts frühere Opern-Co-Intendantin Pamela Rosenberg auch bei der Feierstunde für Schneiderman am Donnerstag im Stuttgarter Opernhaus, „ist zudem ein Beleg ihrer verblüffenden Technik, die sie über 40 Jahre konsequent und diszipliniert gepflegt hat.“

Schneiderman „hat Stuttgart beschenkt“

Und während Kultur-Staatssekretär Arne Braun (Grüne) die Ehrenmitgliedschaft für Schneiderman als „krönende Würdigung ihres Engagements, ihrer Treue und künstlerischen Leistung für die Württembergischen Staatstheater“ skizzierte, brachte Pamela Rosenberg es wunderbar auf den Punkt: „Helene Schneiderman hat“, so Rosenberg, „immer höchste sängerische und darstellerische Qualität geboten und eine enorme Fülle von Rollen übernommen. Sie war warmherzige, fürsorgliche Kollegin und ist als Ensemblemitglied der Stadt Stuttgart immer treu geblieben. Damit hat sie Stuttgart wahrhaft reichlich beschenkt.“

Ehrenmitgliedschaft Staatstheater Stuttgart

Die KünstlerinHelene Schneiderman, geboren in New Jersey, USA, studierte in Princeton und Cincinnati. Von 1984 bis 2022 war sie Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart, 1998 erfolgte die Ernennung zur Kammersängerin. Zu ihrem Repertoire zählten u. a. die Titelpartien von La Cenerentola, Carmen, Giulio Cesare in Egitto und L’italiana in Algeri sowie Smeton (Anna Bolena), Floßhilde (Das Rheingold), Hänsel (Hänsel und Gretel), Sesto (La clemenza di Tito), Penelope (Il ritorno d’Ulisse in patria) und Medea (Teseo). Zahlreiche Gastengagements führten sie u. a. an die Opernhäuser von München, Rom, San Francisco, Seattle, Dresden, Toronto und Tel Aviv, an die Metropolitan Opera New York, das Teatro Real Madrid, ans Teatro all Scala in Mailand, an die Opéra national de Paris, die Wiener Staatsoper, ans Royal Opera House Covent Garden sowie zu den Festspielen in Salzburg und Pesaro.

Die EhrungDie Ehrenmitgliedschaft wird ausgewählten Personen verliehen, die sich in besonderer Weise um die Staatstheater Stuttgart verdient gemacht haben. Seit der Eröffnung des Littmann-Baus im Jahr 1912 wurden knapp 70 Personen zu Ehrenmitgliedern ernannt, darunter Persönlichkeiten wie Ks. Irmgard Stadler, Prof. Klaus Zehelein, Lothar Zagrosek oder Jossi Wieler.