Begeisterungsstürme entfachte das Komödiantenduo Ute Landenberger und Michael Willkommen am Mittwoch in der Gruschtelkammer in Oberbrüden. Als Käthe und Karl-Eugen Kächele begeisterten sie mit ihrem 12. Bühnenprogramm „Floischkäs&Champagner“.
Sie spielen wie ihre Kollegen mit Klischees und Missverständnissen: Kächeles. Foto: A. Becher
Von Wolfgang Gleich
AUENWALD. Die Sängerhalle öffnete um 19 Uhr. Doch bereits mehr als eine halbe Stunde davor standen die ersten Besucher in der frostigen Kälte an: ob treue Besucher der Gruschtelkammer, ob überzeugte Fans der Kächeles, die an diesem Abend bereits ihren dritten Auftritt in Auenwald absolvierten, auf alle Fälle brachten sie die gute Laune gleich mit in den Saal. Dieser war erfüllt von freudigem Begrüßen, von Erzählen und dem Durchhecheln der letzten Ortsnachrichten. Und er war wieder einmal restlos ausverkauft. Das Servicepersonal hatte alle Hände voll zu tun mit dem Auftragen der Getränke und Speisen: Schnitzelbrötchen, Wurstsalat, Maultaschen und Rehragout, oder auch alternativ Butterbrezel und Käsebrötchen, schufen die habhafte Grundlage für einen rundum gelungenen Abend.
Auf der Bühne fanden sich als einzige Requisiten ein alter, ramponierter schwarzer Lederkoffer mit der Aufschrift „Kächeles“, ein grünes Wählscheibentelefon sowie die Erzkomödianten Landenberger und Willkommen. Augenzwinkernd boshaft überspitzt präsentierten sie den Ehealltag bei Kächeles. Mit meisterhafter Trittsicherheit bewegten sie sich an der Grenze zum Peinlichen und heimsten dafür zur Belohnung wahre Beifallsstürme ein. Wohl nicht zuletzt dank ihrer 15-jährigen Bühnenerfahrung setzten sie punktgenau ihre Pointen, spielten virtuos mit Klischees und Vorurteilen, sorgten dafür, dass man im Zuschauerraum dankbar aufatmete und sich im Stillen eingestand: „Gott sei Dank! So schlimm geht es bei uns daheim nicht zu!“ Schließlich – mal ehrlich – wer würde sich nicht ein klein wenig wiedererkennen, als bei Karl-Eugen alle Alarmsirenen losheulten und seinen persönlichen Super-GAU ankündigten: Seine Käthe wollte im Städtle shoppen gehen und, noch schlimmer, er sollte mit: angepeilt sind Markt, Metzger, Bäcker, Schuh- und Kleiderladen. Schließlich war das Paar am Wochenende zum Empfang des neuen Bürgermeisters in die Stadthalle eingeladen, und dazu wollte sich Käthe standesgemäß präsentieren – einschließlich gemietetem Luxuscabrio. Die Kreditkarte zu sperren, blieb Karl-Eugen als ultimo ratio gegen die Verführungen der Haute Couture und das „Nimm vier und bezahle drei“ der pfiffigen Verkaufsstrategen im Schuhgeschäft.
Die Verführungen im Urlaub am FKK-Strand
Verführungen ganz anderer Art sah sich Käthe während des Urlaubs am FKK-Strand ausgesetzt. Dort seien alle nämlich nackig, sogar die Männer. Und nackte Männer, die Volleyball spielten, gar am Netz, weckten bei ihr Sehnsüchte. Aber einen wackeren Schwaben wie Karl-Eugen brachten auch Satinbettwäsche, ein tiefer Blick in die Augen oder gemeinsames Duschen nicht aus der Ruhe. Und schon gar nicht Käthes Schwertgosch, vor der selbst sein neuer Chef kapitulieren musste. Zu Käthes romantischem Vorschlag, doch wieder einmal gemeinsam im Bett zu frühstücken, fiel ihm lediglich ein: „Wegen dir schiebe ich doch das Bett nicht aus dem Schlafzimmer in die Küche.“ Denn, da war sich Karl-Eugen sicher: „So schön wie Nachbar Herbert bin ich immer noch!“ Letztendlich gab Käthe ihm und dem Publikum mit auf den Weg: „Alles, was du mit Liebe betrachtest, wird schön!“
Die nächsten Auftritte von „Kächeles“ stehen in der Region am 9. März im Gasthaus Lamm in Berglen und am 29. März im Rentamtskeller in Oppenweiler auf dem Programm.