Spiel um die Kraft der Liebe

BKZ-Leser erleben im Palladium-Theater im SI-Centrum Stuttgart das herzzerreißende Musical „Ghost – Nachricht von Sam“

Rund 100 Leser unserer Zeitung erlebten am Freitagabend das bezaubernde Musical „Ghost – Nachricht von Sam“ imStage-Palladium-Theater. Für passionierte Musicalfans war dies auch einWiedersehen mit alten Bekannten: Roberta Valentini als Molly und Riccardo Greco als Sam, die Erstbesetzung dieser Hauptrollen, standen bereits vor Jahren in Stuttgart auf der Bühne.

Spiel um die Kraft der Liebe

Während Molly töpfert, lässt Sam die „Unchained Melody“ erklingen. Die Worte „Ich liebe Dich“ kommen ihm aber zu Lebzeiten nicht über die Lippen...

Von Ingrid Knack



BACKNANG/STUTTGART. Roberta Valentini beeindruckte im Stuttgarter SI-Centrum etwa schon als grüne Hexe Elphaba in „Wicked – Die Hexen von OZ“ und Riccardo Greco als Nightmare Solo und als Cover Alfred in „Tanz der Vampire“. In „Ghost“ gibt sie die Künstlerin Molly und er den Banker Sam, die in ihre erste gemeinsame Wohnung in Brooklyn ziehen. Doch da ist auch Carl (Hannes Staffler), Sams Arbeitskollege und vermeintlich bester Freund. Er ist dafür verantwortlich, dass Sam später stirbt. In dieser Story, bei der es um die Kraft der Liebe über den Tod hinaus geht, steht Sam-Darsteller Riccardo Greco vor einer besonderen Herausforderung. In seiner Rolle ist er fast immer auf der Bühne präsent, für die anderen Charaktere aber unsichtbar. Das gesamte Team schafft es, dabei nie in Kitsch abzugleiten und die Zuschauer mit Sam mitfiebern zu lassen. Denn dieser versucht verzweifelt, seine Liebste aus dem Zwischenreich heraus, in dem er sich befindet, vor Gefahren zu beschützen und Molly doch noch zu sagen, dass er sie liebt.

Erinnerungen an frühere Zeiten werden wach

Wie es ausgeht, kennen wir schon lange aus dem Film aus dem Jahr 1990 mit dem Kultpaar Demi Moore/Patrick Swayze und Whoopi Goldberg als Medium Oda Mae Brown. So werden beim Musicalbesuch in Stuttgart auch viele Erinnerungen an die Zeit wach, in der man den Film zum ersten Mal gesehen hat und in der man den Popsong „Unchained Melody“, der in unterschiedlichen Versionen zum Millionenseller wurde, für sich entdeckte. Auch deshalb sprechen so manche Zuschauer im Anschluss der Aufführung davon, dass es für sie persönlich einer der emotionalsten Musicalbesuche war. So manche Träne war dabei vergossen worden. Sehr intensiv gespielt wird auch hier die berühmte Töpferszene, in der sich der zum Geist gewordene Sam an seine töpfernde Molly schmiegt – ein Moment zwischen Glückseligkeit und Tragik.

Ganz wunderbar an diesem Abend auch die in Stuttgart lebende Amerikanerin Chasity Crisp als Oda Mae Brown. Sie ist zwar „nur“ die Zweitbesetzung in dieser Rolle (Erstbesetzung Kim Sanders), die Zuschauer schließen sie aber sofort ins Herz. Ohne sie wäre man womöglich nur am Heulen bei dieser herzergreifenden Story. Chasity Crisp aber bringt in ihrem erfrischenden Spiel Ironie und Humor ins Stück. Auch die temporeichen Tanzszenen sorgen für eine Ausgewogenheit zwischen Herz und Schmerz sowie mitreißender Show.

Stage Entertainment präsentiert „Ghost – Das Musical“ in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Linz. Hermann Schneider, Intendant des Landestheaters Linz, sagte dazu: „Wir sind sehr froh und sehr stolz, dass wir die Neuproduktion ,Ghost – Das Musical‘ mit Stage Entertainment produzieren können, zeigt es doch einmal mehr den hohen professionellen Standard und die große Reputation der Sparte Musical am Landestheater Linz.“ Das Bühnenbild zu „Ghost“ wurde vom österreichischen Bühnenbildner Hans Kudlich entworfen. Das gesamte Bühnenbild steht diagonal im Raum und hat dadurch eine großartige räumliche Wirkung. Die Kulissen und die Dekoration wurden in den Werkstätten des Landestheaters Linz hergestellt. Die gesamte Bühnenkonstruktion wiegt sechs Tonnen, alleine der U-Bahn-Zug ist aneinandergereiht neun Meter lang. 28 Antriebe sorgen für die reibungslosen Bewegungen des Bühnenbilds. 16 mal 14 Meter Bühnenfläche werden bespielt.

51 Szenenwechsel gibt es in jeder Vorstellung, der kürzeste Szenenwechsel dauert nur knapp acht Sekunden, viele Wechsel werden von den Darstellern selbst umgesetzt. 90 Scheinwerfer und 95 Movinglights sorgen für ein imposantes Lichtdesign, neun Nebelmaschinen sind während der Show im Einsatz.

Noch bis 22. März wird das Musical „Ghost“, das im November 2019 in Stuttgart Premiere hatte, im Palladium-Theater gespielt. Ab April kann man sich wieder beim „Tanz der Vampire“ gruseln. Weitere Infos auf www.stage-entertainment.de.

Spiel um die Kraft der Liebe

Die BKZ-Leser genießen die Atmosphäre im SI-Centrum: Von „Ghost“ sind sie begeistert. Fotos: I. Knack, Stage Entertainment, Manuel Harlan (1)

Spiel um die Kraft der Liebe