KSC mit Enttäuschung: 1:1 gegen Osnabrück „zu wenig“

Von Von Nils Bastek und Nils B. Bohl, dpa

dpa/lsw Karlsruhe. Obwohl er mehr als eine Stunde in Überzahl spielt, kann der Karlsruher SC auch gegen Osnabrück nicht gewinnen. Nach dem 1:1 warten die Badener mittlerweile seit Ende November auf einen Sieg. Das hat aber keine Konsequenzen für den neuen Trainer Eichner.

KSC mit Enttäuschung: 1:1 gegen Osnabrück „zu wenig“

Der Karlsruher Burak Camoglu (l) und der Osnabrücker Felix Agu kämpfen um den Ball. Foto: Uli Deck/dpa

Die Profis des Karlsruher SC konnten es sich nicht erklären. Mit ratlosen Gesichtern verließen sie nach dem 1:1 (1:0) gegen den VfL Osnabrück am Sonntag den Rasen des Wildparkstadions, das späte Ausgleichstor durch Marcos Alvarez hatte sie geschockt. „Wenn du nicht die Eier hast, Mut und Spaß am Fußball zu haben, dann bist du zweiter Sieger“, kritisierte Mittelfeldspieler Marvin Wanitzek mit deutlichen Worten. Zuvor hatte es der Abstiegskandidat der 2. Fußball-Bundesliga trotz mehr als einer Stunde in Überzahl nicht geschafft, das siebte sieglose Spiel in Serie zu verhindern. „Mit einem Mann mehr kann ich's nicht nachvollziehen, dass man so einbricht“, sagte Wanitzek.

Philipp Hofmann (45.+4) hatte den KSC mit dem ersten Ligatreffer seit dem 14. Dezember in Führung gebracht. Anschließend gelang Alvarez in der dritten Minute der Nachspielzeit noch der Ausgleich gegen viel zu passive Gastgeber. Dabei waren die Badener schon ab der 29. Minute nach der Roten Karte gegen Assan Ceesay in Überzahl. Ceesay hatte KSC-Verteidiger Dirk Carlson bei einem Klärungsversuch mit dem Stollen am Kopf erwischt, Carlson musste anschließend mit einer blutenden Kopfwunde ins Krankenhaus. Den fälligen Elfmeter verschoss Wanitzek (33.). Auch Hofmanns Tor brachte danach keine Sicherheit.

„Je länger die zweite Halbzeit ging, desto mehr ist die Angst der Spieler in den Köpfen zurück gekommen“, sagte ein ernüchterter KSC-Trainer Christian Eichner. Nach dem dritten sieglosen Spiel unter seiner Regie konnte der neue Coach erneut keine Argumente für ein langfristiges Engagement sammeln. Dennoch plant der KSC keinen erneuten Trainerwechsel. „Wir gehen die weiteren Spiele mit ihm an. Er genießt unser vollstes Vertrauen“, sagte Sportchef Oliver Kreuzer. Gleich dreimal hatte Eichner verletzungsbedingt wechseln müssen. Neben Carlson mussten auch Marc Lorenz (13.) und Babacar Guèye (64.) vorzeitig raus.

Aber daran lag es nicht, dass dem KSC im Offensivspiel so gut wie gar nichts einfiel. „Wir haben einfach zu wenig investiert in der zweiten Halbzeit“, sagte Hofmann. „Man hat kaum gesehen, dass wir einen Mann mehr auf dem Platz haben.“