24 Menschen in Syrien wegen Brandstiftung hingerichtet

dpa Damaskus. Fläche von 15.000 Fußballfeldern: Weil sie ingesamt 9000 Hektar bewaldetes oder landwirtschaftlich genutztes Land zerstört haben, mussten in Syrien mehr als 20 Menschen dafür mit ihrem Leben bezahlen.

24 Menschen in Syrien wegen Brandstiftung hingerichtet

Verbrannte und verkohlte Bäume: Im September und Oktober 2020 soll es zu fast 190 Bränden gekommen sein. Foto: Hussein Malla/AP/dpa/Symbolbild

Nach den schweren Waldbränden in Syrien im vergangenen Jahr hat die Regierung von Präsident Baschar al-Assad 24 Menschen wegen Brandstiftung hinrichten lassen.

Sie seien verurteilt worden wegen „Terrorhandlungen, die zu Tod und zur Beschädigung staatlicher Infrastruktur sowie öffentlicher und privater Güter führten“, hieß es in Berichten syrischer Staatsmedien. Die Verurteilten wurden dem Justizministerium zufolge am Mittwoch hingerichtet. Elf weitere Beteiligte seien im Zusammenhang mit den Bränden zu schwerer körperlicher Arbeit auf Lebzeiten verurteilt worden.

Vor einem Jahr hatten im Nordwesten Syriens schwere Waldbrände gewütet, die Zehntausende in die Flucht trieben und die auf Ackerland großen Schaden anrichteten. Nach offiziellen Angaben kam es im September und Oktober des vergangenen Jahres zu fast 190 Bränden, die 280 Dörfer und Ortschaften erreichten. Insgesamt seien dabei 9000 Hektar bewaldetes oder landwirtschaftlich genutztes Land zerstört worden - etwa eine Fläche von 15.000 Fußballfeldern.

Das syrische Innenministerium erklärte Ende des vergangenen Jahres, Täter und Beteiligte einiger Brände identifiziert zu haben. Diese hätten ausgesagt, an mehreren Orten in den Provinzen Latakia, Tartus und Homs Feuer gelegt zu haben. Dort liegen Hochburgen der Anhänger Assads, der die Region auch persönlich besuchte und betroffenen Familien dort finanzielle Unterstützung versprach.

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