28. BKZ-Mini-Cup: Nachwuchskicker bewegen Massen

Rund 650 E- und F-Jugendfußballer sowie ihre Eltern und Trainer sorgten für Betrieb am Kleinaspacher Hardtwald und um das Sportgelände herum. Trotzdem stemmte die gastgebende Sportvereinigung das Großereignis bravourös.

28. BKZ-Mini-Cup: Nachwuchskicker bewegen Massen

Beim BKZ-Mini-Cup der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach standen die jüngsten Fußballer der Vereine der Region und ihr Kampf um die begehrten Pokale im Mittelpunkt. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

und Steffen Grün

Wenn an einem Samstag- oder Sonntagmittag im Juli am Ortsrand von Kleinaspach die pure Parkplatznot herrscht, dann ist BKZ-Mini-Cup. Die rund 650 Nachwuchsfußballer in den 23 E- sowie jeweils 19 F-Jugend-Teams der Jahrgänge 2014 und 2015 sowie deren Begleiter, Fans und Trainer brachten Leben in den Teilort der 8000-Seelen-Gemeinde. Oder anders gesagt, auf den 500 Metern zwischen Hardtwaldhalle und Hardtwaldsportplatz sowie weitere 100 bis 200 Meter hoch zum Autobahnzubringer stand Auto an Auto. Es ist eben ein Großereignis, wenn sich die jüngsten Kicker der Vereine aus der Region Backnang und Murrhardt zu ihrem abschließenden Saisonhöhepunkt treffen.

Ein Erlebnis, das einer wie Sportvereinigungsurgestein Thomas Übele so erklärt, als Tochter Theresa wissen will, weshalb Eltern, Trainer und Kinder so aufgeregt sind: „Weil das Turnier für die meisten eine besondere Bedeutung hat. Viele, die in den vergangenen drei Jahrzehnten mitgespielt haben, können dir heute noch genau sagen, wann und wo das war. Einige wissen gar noch genau, gegen wen und wie sie gespielt haben.“ Das dürfte wohl etwas übertrieben sein, doch in der Tat hat die Veranstaltung einen sehr hohen Stellenwert für den E- und F-Jugend-Fußball der Region. Der Mini-Cup ist so etwas wie eine Art Kreismeisterschaft des Murrtals. Zudem kommen alle Spieler sowie Mannschaften anschließend in einer Sonderveröffentlichung mit Foto und Namen in unserer Zeitung. Bei nicht wenigen teilnehmenden Jungs und Mädels, deren Vätern und Müttern sowie Omas und Opas sind das sehr begehrte Sammelstücke.

Alexander Holz, von Beruf mittlerweile Kämmerer der Gemeinde Weissach im Tal und ehrenamtlich in Kleinaspach engagiert, erzählte bei der Siegerehrung stolz: „Ich war damals vor 30 Jahren beim ersten BKZ-Mini-Cup als kleiner Fußballer mit dabei.“ Nun ist er 38 Jahre alt, ehemaliger Spieler und Trainer sowie aktuell Teil des Vorstandsteams mit Heinz Fischer. Die besonderen Erlebnisse der Anfänge sind trotzdem unvergessen. Auch am Ende zweier stressiger Tage für die gesamte Fußballabteilung der Sportvereinigung. Am Ende waren es „rund 100 ehrenamtlich Helfer, die uns unterstützt haben“, erzählte Holz und blickte zu Klaus Schreiber. Der erst 24-Jährige hatte als Jugendleiter die Hauptverantwortung und meisterte sie bravourös.

Nach dem Arbeitsdienst geht es auf Shoppingtour für den nächsten Dienst

Vor allem waren Schreiber und seine Mitstreiter überaus flexibel. Als am Samstag Wurst, Brot und Getränke knapp zu werden drohten, wurde flugs nachbestellt. Am Abend war dann absehbar, dass auch die zweite Lieferung vermutlich nicht ganz reicht. Also machte sich kurz vor 20 Uhr ein Trupp auf den Weg, „um zu schauen, welche Läden wir jetzt noch leer kaufen können“, wie eine der fleißigen Helferinnen schmunzelnd erzählte. Dann drehte sie sich rasch um und es ging auf Shoppingtour. Schließlich galt es, die sonntägige Grundversorgung der vielen hungrigen kleinen Stars von morgen, der Eltern und der sonstigen Fußballinteressierten sicherzustellen. Am Ende wurden in Kleinaspach rund 1200 Würste, rund 250 Kilogramm Pommes, 280 Hamburger und 300 Brezeln an den beiden Tagen verdrückt. Und das neben weiteren Angeboten wie Kuchen und Eis. Die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach füllte ihre Gastgeberrolle einfach bestens aus.

Gut kamen auch die zwei, drei kleinen Neuerungen an, die es gegenüber den vergangenen Jahren gab. Zum Beispiel, dass die Halbfinalpaarungen in der E-Jugend und dem älteren F-Jugend-Jahrgang nicht von vornherein festgelegt wurden, sondern von den beiden Kleinaspacher Jugendspielerinnen Theresa Übele und Tami Schlipf ausgelost wurden. Gelobt wurde auch die Maßnahme, in allen Altersklassen nach den Vorrunden zwölf und damit teilweise deutlich mehr Mannschaften als in den bisherigen Turnieren in die Zwischenrunde kommen zu lassen. Bei den Jüngsten, der F-Jugend Jahrgang 2015, war es dann sogar so, dass alle Teams nach der Zwischenrunde eine Endrunde spielten, in der es dann nach Gold-, Silber- und Bronzerunde eingeteilt gegen etwa gleichstarke Gegner ging. Am Ende gab es dann für jede dieser zwölf Mannschaften vom Sportkreis Rems-Murr einen Spielball sowie einen kleinen Pokal. Die Reaktionen darauf waren sehr gut – und sie sind zumindest einen Gedanken wert, diese Änderungen nächstes Jahr beim 29. BKZ-Mini-Cup, der beim VfR Murrhardt stattfindet, auf den älteren F- sowie eventuell auf den E-Jugend-Jahrgang auszuweiten.

Mit acht teilnehmenden Teams entpuppt sich der SV Steinbach als Krösus

Wobei nun zunächst einmal der 28. BKZ-Mini-Cup Geschichte ist. Eine, in der die Gewinner der Altersklassen sportlich die größten Akzente gesetzt haben und andere Vereine sich in Sachen Breitensport große Verdienste erworben haben. Darunter waren mit dem SV Steinbach und dem Großen Alexander Backnang beispielsweise zwei Klubs, die nicht den Anspruch erheben, zu den Großen zu zählen. Diesmal war Steinbach allerdings mit acht Teams der Krösus und der Große Alexander, der im Nachwuchsbereich erst vor Kurzem richtig eingestiegen ist, brachte es bereits immerhin auf sechs Mannschaften – sehr beachtlich. Alleine im Jahrgang 2015 waren die Backnanger mit drei Teams am Start und hatten gar noch zwei weitere in der Hinterhand.

Es ist einfach so: Offenbar will keiner abseits stehen, wenn der BKZ-Mini-Cup ruft. Da mag die Parkplatznot noch so groß sein.