42 Wohnungen für Mieter mit kleinem Budget

Städtische Wohnbau startet an der Mühlstraße ihr bisher größtes Bauprojekt – Fertigstellung bis Sommer 2020 geplant

42 Wohnungen für Mieter mit kleinem Budget

Erster Bürgermeister Siegfried Janocha verteilt die Helme für den Spatenstich, die Stadträte Sabine Kutteroff und Gerhard Ketterer greifen zu. Nach den Lokalpolitikern übernehmen in Kürze die Bauarbeiter an der Mühlstraße das Kommando. Foto: A. Becher

Von Kornelius Fritz

BACKNANG. In Backnang wird zwar an vielen Ecken gebaut, für Menschen mit kleinem Geldbeutel wird es aber trotzdem immer schwieriger, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Deshalb hat die Städtische Wohnbau gestern ihr bisher größtes Bauprojekt gestartet: Auf dem ehemaligen Kaelble-Gelände an der Mühlstraße entstehen insgesamt 42 bezahlbare Mietwohnungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kleineren Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern, es sind aber auch Familienwohnungen mit bis zu fünf Zimmern geplant. Nach ihrer Fertigstellung bis Juli 2020 werden sie zu einem Quadratmeterpreis von 7,80 Euro vermietet und damit um ein Drittel günstiger als der Mietspiegel.

„Damit werden wir zwar die Wohnungsnot in unserer Stadt nicht beseitigen können, aber wir tun einen wichtigen und großen Schritt zu deren Linderung und Reduzierung“, sagte Oberbürgermeister Frank Nopper gestern beim Spatenstich. Das städtische Tochterunternehmen investiert 11,2 Millionen Euro in die neue Wohnanlage. Unterstützung kommt dabei von der landeseigenen L-Bank, die den Bau mit einem zinslosen Darlehen über mehr als sieben Millionen Euro fördert. Vermietet werden darf dafür nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein. Auf der Warteliste der Städtischen Wohnbau stehen zurzeit laut Geschäftsführer Alexander Zipf mehr als 150 Namen von Menschen, die dringend eine bezahlbare Wohnung suchen.

Für die neue Wohnanlage an der Mühlstraße mussten eine alte Kaelble-Halle, ein Wohnhaus und die Garagen des Roten Kreuzes weichen. An ihrer Stelle entstehen nun insgesamt fünf Mehrfamilienhäuser mit jeweils sieben bis zwölf Wohnungen. Die Planung stammt vom Stuttgarter Architekturbüro Steinhoff und Haehnel. Man versuche, möglichst kostengünstig zu bauen, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen, erklärt Geschäftsführer Marc Steinhoff. Damit das Projekt nicht zu teuer wird, gibt es zum Beispiel keine Tiefgarage, sondern nur oberirdische Stellplätze, für die Balkone werden Standardelemente verwendet, die dank Serienfertigung günstiger sind. Aufzüge sind nur in zwei der fünf Gebäude vorgesehen, sodass mehr als die Hälfte der 42 Wohnungen keinen barrierefreien Zugang haben wird.

Keine Abstriche werden hingegen bei der Energieeffizienz gemacht. Die neuen Häuser werden den KfW-55-Standard erfüllen und verfügen unter anderem über dreifach verglaste Fenster. Strom und Wärme liefert ein neues Gas-Blockheizkraftwerk, das die Stadtwerke Backnang betreiben werden.

OB Frank Nopper, der gestern zusammen mit den Landtagsabgeordneten Wilfried Klenk (CDU) und Gernot Gruber (SPD) sowie zahlreichen Stadträten den Spaten schwang, hofft nun, „dass die Mühlen an der Mühlstraße schnell und gut mahlen und diejenigen, die dringend eine Wohnung brauchen, tatsächlich ab 2020 hier ein neues Zuhause finden.“