Mann stirbt durch Schuss aus Polizeiwaffe in Kehl

dpa/lsw Kehl. Ein Mann läuft mit einem Messer auf der Straße herum, zieht sich in seine Wohnung zurück. Die Polizei greift ein, es fällt ein tödlicher Schuss. Am Tag danach ist noch vieles unklar.

Mann stirbt durch Schuss aus Polizeiwaffe in Kehl

Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei auf. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Bei einem Polizeieinsatz in einer Wohnung in Kehl (Ortenaukreis) ist ein Mann getötet worden. Der 53-Jährige starb nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntagnachmittag durch einen Schuss aus einer Dienstwaffe. Er habe sich zum Zeitpunkt des Zugriffs von Spezialkräften alleine in der Wohnung aufgehalten. Die Beamten seien von einem psychischen Ausnahmezustand ausgegangen, teilten die Behörden am Montag mit.

Ein Zeuge hatte am Sonntagvormittag über Notruf gemeldet, dass ein Mann mit einem Messer bewaffnet auf einer Straße herumlaufe. Anschließend habe er sich in eine Wohnung zurückgezogen. Polizisten hätten vergeblich versucht, mit dem Mann aus Afghanistan in Kontakt zu kommen und dazu auch Übersetzer eingeschaltet. Durch ein Fenster sei erkennbar gewesen, dass der Mann verletzt war. Da der 53-Jährige bereits im September in ähnlicher Weise auffällig gewesen sei und eine Nachbarin mit einem Küchenmesser bedroht habe, seien die Beamten zu dem Schluss gekommen, dass nicht nur eine Eigengefährdung bestand, sondern auch eine Gefährdung anderer Menschen nicht ausgeschlossen werden könne.

Spezialkräfte der Polizei drangen am Nachmittag in die Wohnung des Mannes ein. Ob mehrere Schüsse gefallen seien oder nur einer, sei Gegenstand der Ermittlungen durch die Kriminalpolizei, sagte ein Polizeisprecher. Anhaltspunkte für einen politischen Hintergrund lägen aktuell nicht vor.