60 Millionen Euro für neues Max-Planck-Institut in Konstanz

dpa/lsw Stuttgart/Konstanz. Die Landesregierung stellt dem neugegründeten Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz 60 Millionen Euro zur Verfügung. Dem habe das Kabinett zugestimmt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Es sei ein Glücksfall, ein weiteres Max-Plack-Institut in Baden-Württemberg zu haben. Im Südwesten verteilt gibt es mehr als zehn solcher Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten - darunter Astronomie, Kernphysik und Immunbiologie.

Im Institut für Verhaltensbiologie am Bodensee beschäftigen sich die Forscher etwa mit Schwarmintelligenz und Kollektiventscheidungen von Tieren. Beobachtet werden auch Tierbewegungen von der Raumstation ISS aus mit Hilfe von Minisendern. Das deutsch-russische Projekt „Icarus“ hat nach mehrmonatiger Testphase Mitte September mit einer Studie zum Zugverhalten von Amseln und Drosslen begonnen. Damit erhoffen sich die Wissenschaftler mehr Erkenntnisse etwa über die Wanderrouten von Tieren, um Schutzzonen anzupassen oder auch Epidemien vorzubeugen.

Das Max-Planck-Institut (MPI) für Verhaltensbiologie in Konstanz ist 2019 aus einer MPI-Außenstelle in Radolfzell entstanden. Noch sind die Mitarbeiter in beiden Städten verteilt. Der Hauptsitz soll künftig in Konstanz nahe der Universität sein. Der Baubeginn ist für Mitte 2023 geplant.